Theseus ist der große Held und weise König der Athener. Mit Hilfe der klugen Ariadne befreit Theseus seine Athener von der Tributlast des kretischen Königs Minos. Nachdem er zuvor die Wege um Athen von Wegelagerern wie Prokrustes befreit hatte.
König von Athen
Als König von Athen führt Theseus auch die Demokratie in Athen ein. Und schließlich unternimmt er selbst als reifer König noch solche Abenteuer wie eben mal die schöne Helena für sich zu rauben. Zum Glück ohne die tragischen Folgen, die der unbesonnene Jüngling Paris später heraufbeschwören sollte. So wird Theseus zu einem Helden, der nicht nur kraftstrotzendes Heldentum wie sein Vetter Herakles, gerühmt wird, sondern auch als gütiger und weitsichtiger König von Athen. Die berühmteste, ja archetypische Heldentat des Theseus ist sein Gang ins Labyrinth des Königs Minos von Kreta. Ariadne, die kluge Tochter des Königs von Minos, hilft Theseus dabei entscheidend.
Ein Mythos, der Theseus als König von Athen legitimiert
Der Mythos vom Labyrinth in Knossos ist – wie das Mythen an sich haben – versucht sich über die eigene Herkunft klar zu werden. Gerade Könige, wie hier Theseus, brauchen, um herrschen zu können, eine ganz besondere Legitimation. Oft ist das eine herausragende Heldentat, die das Volk vor großem Übel errettete. Das war im klassischen Griechenland nicht anders als etwa im Mythos von David und Goliath. Und wenn wir uns ansehen, was Aragorn in Herr der Ringe alles tun muss, um endlich König zu werden, finden wir dieses Muster auch.
Der König von Athen und der Riese Prokrustes
Theseus war der Sohn des Königs Ägeus von Athen und der Aithra, Tochter des weisen Königs . wurde bei seinem Großvater Pittheus in Troizen erzogen. Herangewachsen, nahm er das Schwert seines Vaters als Erkennungszeichen, welches dieser selbst für ihn unter einem Felsblock verborgen hatte, und ging damit nach Athen. Unterwegs erschlug er Wegelagerer, die das Land unsicher machten. Der letzte und gefährlichste dieser Wegelagerer, die Theseus tötete, war der Riese Prokrustes.
Mit Prokustes hatte es eine besondere Bewandtnis. Prokrustes war ein Wegelagerer der übelsten Sorte. Er bot müden Wanderern und Reisenden freundlich ein Bett in seiner Herberge an. Dort hatte er zwei Betten zu stehen – ein kleines und ein großes. Großen Menschen wies er das kleine Bett zu. Hatte sich der Wanderer ins Bett gelegt, war Prokustes zur Stelle und hackte ihm die Füße ab. Keine besonders angenehme Nachtruhe und wenig geeignet, Tags drauf frisches Mutes seinen Weg fortzusetzen.
War der müde Wanderer hingegen klein, erging es ihm noch schlimmer. Prokrustes legte er ihn in das große Bett. Des Nachts zog er den Schlafenden in die Länge, bis sein Körper die Größe des Bettes hatte. Solch fürsorgliche Behandlung war wenig geeignet, das Licht des kommenden Morgens zu überleben. Theseus nun hatte von dem listigen Prokrustes Wind bekommen. Als er zum Haus des Prokustes ankam, machte er kurzen Prozess und warf Prokrustes auf das kleine Bett. Und hackte den Riesen in kleine Stücke.
Theseus, Ariadne und der Minotaurus
In Athen angekommen, sollte er auf Anstiften seiner Stiefmutter Medea vergiftet werden. Sein Vater Ägeus erkannte den Sohn aber am Schwert und Medea musste fliehen. Theseus machte sich zunächst um das Land verdient, indem er den marathonischen Stier erlegte. Als darauf die Gesandten des Minos nach Athen kamen, um den jährlichen Tribut von sieben Jünglingen und sieben Jungfrauen für den Minotauros zu holen, ließ sich Theseus unter die Zahl der ausersehenen Opfer aufnehmen. Er bereitete sich auf die Fahrt nach Kreta gut vor. Wie alle Helden vor großen Ereignissen holte er auch Rat beim Orakel von Delphi. Es riet ihm, sich der Göttin der Liebe anzuvertrauen.
Als Theseus mit seinem Schiff in Kreta angelangte, sollte sich schnell zeigen, was es mit diesem Orakel der Delphischen Pythia auf sich hatte. Des Rätsels Lösung hieß: Ariadne. Theseus begegnete der schönen und klugen Ariadne. Die beiden verliebten sich – schnell genug, dass Ariadne ihrem Geliebten die Hilfe geben konnte, die er für seine Mission im Labyrinth des Minotaurus brauchte.
Der Ariadne-Faden
Ariadne konnte Theseus helfen, da sie nicht nur klug, sondern als Tochter des kretischen Königs und Schwester des Minotaurus, sich auch bestens mit den Gefahren des Labyrinth auskannte. In einer geheimen Unterredung verriet Ariadne Theseus, wie er in das Labyrinth hinein und vor allem wieder hinaus kommen würde. Ariadne gab dem attischen Helden ein magisches Schwert, mit dem er den starken Minotaurus würde besiegen können. Das Schwert wird nicht in allen, aber doch in vielen Quellen des Mythos erwähnt.
Nach einigen Varianten gab Ariadne dem Helden auch eine Strahlenkrone, die sie von ihrem Gatten Dionysos geschenkt bekommen hatte. Unzweifelhaft aber gab Ariadne dem Helden ein Wollknäuel / Garnknäuel. Es sollte, da es Theseus half, nach vollbrachter Tat wieder aus dem Labyrinth herauszufinden, als der Ariadne-Faden in die Weltgeschichte eingehen. Es gelang Theseus also, den Minotauros zu töten und mit Hilfe des Fadens der Ariadne das Labyrinth wieder zu verlassen. All die ihm anvertrauten Jünglinge und Jungfrauen waren wie er selbst vom Tode gerettet.
Bildquelle:
© Von Castellani Painter – Marie-Lan Nguyen (2006), Gemeinfrei, Link
Prokrustes
Ich hab gehört, waren die Wanderer zu klein, wurden sie gestreckt, waren sie zu groß, hat er sie zerhackt.
Prokrustes als Zerhacker
Jo, hab ich auch als eine der Varianten gelesen. In anderen wurden ihnen nur die Füße abgehackt.
Na, ich geh der Sache mal auf den Grund.
Den es wohl nicht gibt.
Angel
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Spielen ist das ganze Geheimnis.
Puh…
Echt kompliziert dieser Prokrustes!
Prokrustes hatte nur ein Bett
Tja, die schlausten meiner Bücher sagen – Prokrustes hatte nur ein Bett, sein Riesenbett eben – und hämmerte auf den armen Wanderern herum, bis sie lang genug für sein Riesenbett waren.
Womit ich nicht sagen will, dass nun das DIE Wahrheit ist.
Auf Wahrheit kommt es im Mythos aber auch nicht an. Eine Geschichte wird halt in mehreren Varianten erzählt – je nachdem, worum es dem Geschichtenerzähler gerade besonders geht.
Angel
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Spielen ist das ganze Geheimnis.
Okay
Okay. Danke.
Prokrustes und sein Hammer
Nachforschung im kleinen Pauly brachte folgendes zutage: Nichts da von zwei Betten. Die Rede ist nur von einem Bett – und zwar eben des Prikrustes Riesenbett:
"Er marterte die Vorbeikommenden zu Tode, indem er ihre Glieder mit seinem Hammer dehnte und streckte, bis sie in sein Riesenbett passten. … Die Darstellungen in der Kunst zeigen, dass Theseus den Frevler mit dessen eigenen Hammer zerschmetterte."
Tja, noch eine Variante.
Angel
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War Theseus das mit Prokrustes?
Eine echt Super-zusammenfassung der Theseus Geschichte! Aber ich hab mal ne Frage: War Theseus das mit Prokrustes dem Strecker und kannst du mir diese Geschichte mal erzählen? Biiiiiiiiitte! 🙂
Theseus und Prokrustes
Bitteschön. 😉
Nehme auch weitere Wünsche entgegen. Hast ganz Recht. Wegelagerer töten – das ist noch keine Geschichte.
Angel
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Prokrustes
Er zwang die Wegelagerer doch, sich in sein Bett zu legen, oder verwechsel ich da was? Und wo genau wohnte er eigentlich?
Theseus und Prokrustes
Hallo Hermes-Fan;
wie genau Prokrustes das angestellt hat, die Wanderer in das kleine oder aber große Bett zu kriegen – wird unterschiedlich erzählt.
Das ist für Mythen typisch – eine feste Regel, welche Details hervorgehoben werden und welche weggelassen, gibt es nicht.
Und so erzählt, ergänzt halt jeder, der die Geschichte erzählt, auf seine Weise.
Ich für meine Teile hätte keine Anschauung dazu, wie ein Wirt seine Gäste zwingen sollte, sich in ein bestimmtes Bett zu legen, ohne dass sie sich wehren würden. Denn das hatte ja – so der Mythos vor Theseus wohl keiner getan.
Zum Ort:
Am Fluss Kephisos bei Eleusis – ein Vorort, nordwestlich von Athen gelegen.
Theseus war in Troizen aufgewachsen, weit entfernt von Athen – auf der Halbinsel Methana. Der Weg von Troizen bis Athen war weit und überall von Wegelagerern unsicher gemacht.
Prokrustes schließlich ist der letzte von ihnen. Wie allerdings Theseus von Prokrustes erfahren hat, dazu habe ich bislang nirgendwo etwas gefunden.
Angel
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Theseus der Held
Die Geschichte von Theseus ist natürlich sehr spannend. Anders als Herakles kennt man den nicht unbedingt.