Der Gott Baldur gehört zum Göttergeschlecht der Asen. Sein Vater ist der weise Göttervater Odin, seine Mutter die Göttin des friedlichen Hauses – die Göttin Frigg. Balder hat drei Brüder, einer von ihnen ist der blinde Högur, er ist sein Zwillingsbruder. Baldur ist der Gott der Reinheit, Tugendhaftigkeit, Schönheit und der nordischer Gott des Lichtes. Er entspricht ungefähr dem griechischen Sonnengott Apollon. Doch ist der nordische Gott des Lichtes weitaus beliebter bei den Göttern und Menschen als Apollon bei den Griechen. Und es gibt noch eine großen Unterschied: Zeit seines – endlichen – Lebens weiß Baldur sich in großer Gefahr und das obwohl (fast) alle Götter ihn nach Kräften zu schützen suchen. Der nordische Gott des Lichtes gilt auch als Sonnengott. Seine Gemahlin ist die Mondgöttin Nanna.
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Der liebliche Gott Baldur – nordischer Gott des Lichtes
Baldur spielt zwar nicht die Hauptrolle, wohl aber eine Schlüsselrolle im Geschehen der nordischen Mythologie. Nach seinem gewaltsamen Tod ist die Welt nicht mehr im Gleichgewicht. Von nun an beginnt Ragnarök, das Ende der Welt, so wie bis dato war, sich anzukündigen. Denn dieser Gott des Lichtes ist der schönste und lichteste aller Götter. Von allen Göttern wird er geliebt. Nur der vielgestaltige, ränkesüchtige Loki, der als Ase anerkannt wird, obwohl er ein Riese ist – liebt den lieblichen Gott Baldur, wie sich zeigen wird, nicht. So hat Baldur schon als Kind Alpträume, die sich um seinen eigenen gewaltsamen Tod drehen. Als schließlich auch seine Mutter Frigg von einem Alptraum über den gewaltsamen Tod ihres geliebten Sohnes heimgesucht wird, versammeln sich die Asen, um Mittel und Wege zu finden, ihren Liebling zu schützen.
Doch die Göttin Frigg vergisst die Mistel
Alle Götter, Kreaturen und Pflanzen, auch die Elemente und Steine werden, nach dem Ratschluss der Götter, sorgsam darauf eingeschworen, dem nordischen Gott des Lichtes niemals ein Leid anzutun. Odin, Frigg und der Gott des Lichtes selbst kümmern sich persönlich darum, dass nichts und niemand vergessen wird. Die Mistel, eine eher kleine Pflanze auf der Eiche, aber wird von Frigg, der Mutter des lieblichen Gottes, ob ihrer Unscheinbarkeit übersehen. Das sollte sich rächen, denn eben die Mistel wird am Ende dem lichten Balder zum Verhängnis. Ähnliche Motive finden sich in anderen Mythen auch. Berühmt ist zum Beispiel die verwundbare Ferse des Achill oder die Stelle, auf dem das Lindenblatt gelegen hatte, als Siegfried im Drachenblut badete.
Der nordische Gott des Lichtes und Loki
Loki findet heraus, dass Frigg die Mistel vergessen hat. Während eines Kampfspiels, in dem die Götter – etwas übermütig wohl schon – auf den von allen geliebten Gott des Lichtes schießen, um wieder und wieder zu beweisen, dass nichts und niemand auf der Welt ihm ein Leids antut. Sobald Loki der Mutter des Baldur, Frigg, das Geheimnis der vergessenen Mistel entlockt hat, macht er sich in Windeseile auf zu der Eiche, auf welcher die Mistel wächst. Er bricht einen Zweig der Mistel und kehrt damit zum Kampfspiel zurück. Der Rest lässt sich wohl denken: Loki schießt nicht selbst auf den Gott, sondern überredet den blinden Zwillingsbruder des Gottes, Hödur, auf den Gott des Lichtes zu schießen. Er, Loki, werde für Hödur zielen. Der Gott Baldur bricht tot zusammen. Einen Riesentumult und noch größeres Entsetzen erfasst die versammelten Götter. Loki aber macht sich so schnell er kann aus dem Staub.
Baldur und Nanna
Traditionionstreu wird der nordische Gott des Lichts nun bestattet – indem auf seinem Schiff ein Scheiterhaufen errichtet wird. Als die Götter Baldur auf den Scheiterhaufen legen, bricht die Gemahlin von Baldur tot zusammen. So geht das brennende Schiff in See mit den Leichnamen von Baldur und Nanna, beide nebeneinander liegend. Die Götter wissen wohl – nun, mit dem Tod des Lichtes von Sonne und Mond, ist das Ende der Welt nicht mehr fern.
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