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Eros – griechischer Gott der Liebe und Liebeslust

Eros Gott der Liebe bei den Griechen
Eros Gott der Liebe bei den Griechen

Der griechische Gott der Liebe, Eros, römisch: Amor gehört zu den Göttern, die heute wohl jeder kennt. Doch der Gott Eros ist bei den alten Griechen ein Name für mindestens zwei verschiedene Götter.

Eros ist nicht gleich Eros

Eros – das Liebesbegehren ist ein verlockendes, prickelndes, durchaus auch umstrittenes Thema.

Heute steht Eros für solch neckische Sachen wie Liebespralinen, Erotik aller Art oder auch den Sänger Eros Ramazotti. 

Genau besehen haben all diese Eros (se) nur wenig mit dem Gott Eros zu tun. Oder doch? Immer, wenn es um Eros geht, ist jedenfalls von Liebe, Liebesverlangen oder intensivem Begehren die Rede.

Wir schauen uns das mal genauer an. Denn einig waren sich die Dichter und Denker schon in der Antike nicht, was es mit diesem Gott auf sich haben könnte.  

Aus dem alten Griechenland der Antike sind uns heute mehrere Götter bekannt, die Eros genannt werden. Sie sind so verschieden, dass man kaum glauben kann, dass in allen Fällen Eros, der griechische Gott der Liebe gemeint sein soll. Beginnen wir mit dem ältesten der namentlich bekannten Dichter Homer. 

Eros als kindlicher Liebesgott bei Homer

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  • Der Gott Eros, die himmliche Liebe, die heilende und heilige Kraft der Anziehung. In diesem Sinne wird Eros auch mit Agape gleichgesetzt.
  • Eros, die normale menschliche Liebe, die sexuelle Anziehungskraft zwischen Menschen. Das mussten nicht Männchen und Weibchen sein. Zu Zeiten der Griechen stand die gleichgeschlechtliche Liebe hoch in Ehren.

In den Mythen der Griechen taucht Eros zumeist als Kind auf. Unschuldig und verschmitzt schießt er seine goldenen und bleiernen Pfeile auf Götter und Menschen. Weder Götter noch Menschen haben eine Chance, sich zu wehren gegen die Geschosse der Eros.

Die Pfeile übrigens begann Eros sich schon zu schnitzen, so wird in alten Lexika noch erzählt, als der Liebesgott noch nicht einmal laufen konnte. Zunächst übte er seine Macht, Männchen wie Weibchen in besinnungslose Leidenschaft zu fallen, an Tieren an.

Offenbar war Eros mit seinen goldenen (glückliche Liebe) und bleiernen (unglückliche Liebe) Pfeilspitzen so erfolgreich, dass er sich später nicht nur an Menschen, sondern schließlich sogar an Götter heran wagte. 

Und siehe da – alle bis hin zum mächtigem Zeus – waren macht- und wehrlos, sobald Eros / Amor sie mit seinem Pfeil getroffen hatte. 

Eros als Urkraft bei Hesiod

Hesiod erzählt von einem anderen Eros. Bei ihm ist Eros eine Welt erschaffende, mächtige Urkraft. Die Kraft der unwiderstehlichen Anziehung. Nach dem Chaos und der Erde ist schließlich Eros  als Anziehungskraft als dritte Urkraft entstanden. Erst jetzt,so Hesiod, konnten Chaos und Erde in Bewegung geraten und werden.  

Eros als Verlangen bei Platon

Der große griechische Philosoph Platon bringt die große Wende in Sachen Eros. Platon ist der bekannteste Schüler von Sokrates, jenem Philosophen, der seinem persönlichen Daimon mehr vertraute als den Göttern. 

Platon fasst in seinem wohl berühmtesten Werk Symposion sechs verschiedene Versionen des Eros zusammen. Der Philosoph Platon untersucht das Phänomen des „Eros“ akribisch.

Das Resultat ist einerseits eine sehr vergnüglich lesbare philosophische Abhandlung: Das Symposion oder das Gastmahl über die Liebe.

Man sollte das Symposion von Platon wohl gelesen haben. Und es ist ein durchaus dünnes Buch. Das Symposion gilt stilistisch als das Meisterwerk von Platon. Vorsicht, diese Version des Eros entspricht mehr dem Platonischen Weltbild als dem Bild des Eros der antiken Griechen.

Andererseits kennt die Menschheit erst seit Platon die Differenz zwischen erotischer und, Zufall wird´s nicht sein, platonischer Liebe.

Eros als Liebhaber nach Platon

Schließlich taucht dann bei den Römern noch eine Variante für den Gott der Liebe auf. Amor heißt er bei den Römern und ist nun kein Kind mehr, sondern ein junger Mann, der sich selbst verliebt. Apuleius erzählt diese Geschichte – die Geschichte von Amor und Psyche. 

Heute ist Eros der Namensgeber all dessen was wir erotisch nennen. Der beliebte italienische Sänger Eros Ramazotti macht sich die Anziehungskraft des Wortes Eros zunutze.

Wer weiß, ob der Sänger Eros Ramazotti so beliebt wäre, wenn er Sandro Ramazotti oder Peter Ramazotti heißen würde.

Bildquellen:

© Painter of London D 12 – User:Jastrow, own work, 2008-03-15, Gemeinfrei, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=504398 / 

14 Kommentare

  1. Gedicht zu Amor und Pomona
    Zwei Schwäne

    Sieh‘ dort auf dem Wasser, zwei Schwäne, weiß und wunderbar;
    Stolz und majestätisch, ich glaub‘ ein verwunschen Liebespaar.

    Hoch oben toben Wolken, dunkel, schwarz ist der Olymp.
    Zeus der Göttervater, oh‘ wie zornig, sehr ist er verstimmt.

    Amor, geliebt von schmiegsam Psyche, beide sind entflohen,
    Hinab zur Erde, trotz Zeuses Willen, Macht, dessen Lohn.

    Zahllos schwirren ihre Pfeile, Liebe, rote Blüten: getroffen ist ein Herz,
    Schnell werden beide müde, halten ein: gar oft war es nur Stein!

    Erst kurz der Mensch auf Erden weilt, gespalten noch das Herz,
    Will lieben, stürmen, Fesseln lösen, doch auch eitel, Lust am Bösen.

    „Komm“ flüstert Psyche, „dort am Wasser lass uns ruh‘ n,
    Eigenmächtig unser Handeln, doch nie bereue ich mein Tun!“

    „Ja“, so Amor, „versperrt der Olymp uns nun, auch ein Menschenleben;
    Lass uns annehmen, der Schwäne schön Gestalt: Sinnbild unseres Strebens“.

    Wenn manchmal sanft Frau Nacht, den hellen, vollen Mond kreiert,
    Und suchend Hände halten wach, dann haben Beide euch berührt!

    Reinhard Blohm – Brettin 2002

    Pomona und Vertumnus

    Die letzten kalten, verstreute Winde
    ziehen müd’ über das schlafende Land.
    voller Sehnsucht, wollen jetzt erwachen:
    Frühlings Boten, ihr leuchtend grünes Band.

    Noch ruht im Schutz der Felsen Tiefen,
    Pomona, umhüllt vom wärmenden Kleid.
    Will nicht erwachen – gar oft ich sie riefe;
    ach’ komm’, du Göttin der Fruchtbarkeit!

    Da tritt aus dem Haine dunklen Pfaden,
    gebückt am Stock, ein altes Mütterlein,
    lass uns, du Göttin jetzt miteinander reden-
    blickt verlangend auf deren schönen Leib.

    Ja, Alte, komm lass uns reden, lachen –
    kalt, so einsam ist es in der Winterzeit;
    wie schwer fällt mir jetzt das Erwachen,
    es fehlt mir sehr – das bunte Frühlingskleid.

    Ganz sacht nun legt das lachend’ Weiblein
    die Hand auf Pomonas weichen Halses Rund.
    Schau! Zu einem Jüngling ich mich wandle,
    wir wollen uns vermählen, dies tu ich dir kund!

    Du Schöne, komm lass dich doch umarmen,
    im Geben, Nehmen, Lust und etwas Leid;
    ich bin Vertumnus, Gott der Bäume, Sträucher,
    und der vielen tragend Felder, weit und breit.

    Und wie brennen da in der Jungfrau Augen,
    Sehnsucht, süße Schwäche – oh’ sein Werben,
    ja, ja… fruchtbar soll es sein auf Erden,
    Blumen, blühend’ Bäume und die späten Trauben!

    Reinhard Blohm – Brettin 2007

  2. Doch. Hab ich vergessen.

    Naja… es ist eben so, wenn unsere Lateinlehrerin einen neuen Mythos erzählen will, kenne ich ihn meistens schon und ich muss ihn erzählen. Und die meisten anderen interessieren sich nicht sooo für Götter. Also, im Lateinunterricht kommen sie immer wieder. Man muss z.B. Mythen übersetzen oder so. Aber das faszinierende an den Mythen ist, finde ich, dass es alles Geschichten sind, die irgendwie zusammen gehören.

    • Und Eros mischt überall mit

      Dass die Geschichten zusammengehören, gefällt mir auch besonders gut an den griechischen Mythen.

      Als ich – auch so mit zwölf in dem Dreh – anfing, mich für die Griechengötter zu begeistern, war ich ganz schön verwirrt, dass die Geschichten nicht logisch aufeinander aufbauten.

      Vielleicht ist es aber grad die Vielfalt der Geschichten, die bewirkt hat, dass die Griechengötter wie keine anderen sonst, so viele Künstler inspiriert haben.

      Echte Kreativitäts-Generatoren.

      Angel

      **************

      Spielen ist das ganze Geheimnis.

      • Danke!
        Bis jetzt kannte ich sie nicht. Ich bin schließlich erst in der sechsten Klasse und interessiere mich seit weniger als einem Jahr für die griechische Mythologie. Aber das ist eine super Geschichte :). Danke!

      • Hallo Hermes-Fan

        Dass du erst in der 6. Klasse bist, hätte ich nach deinen Kommentaren ja nicht gedacht. Wie kommst du eigentlich darauf, dich für griechische Götter zu interessieren? 

        Und vor allem: Wie kommst du gerade auf Hermes?

        Übrigens hab ich mal ein Buch über Hermes gelesen, einen Roman, der dir auch gefallen könnte: 

        "Der Gott der Frechheit".

        Angel

        **************

        Spielen ist das ganze Geheimnis.

      • Griechische Götter
        Danke!
        Auf die Götter bin ich über den Lateinunterricht gekommen.
        Wir mussten die Namen und Aufgaben der zwölf olympischen Götter und Hades und Eros lernen. Dadurch wurde meine ganze Klasse (mehr oder weniger) götter-verrückt. Also kam irgendeiner auf die Idee (aus Blödsinn), dass wir in den Pausen spielen, dass jeder von uns ein Gott ist. Ich weiß nicht mehr, wieso, aber ich hab mich spontan für Hermes entschieden. Und es auch nicht bereut :). Jetzt ist es so, dass ich schon früher, als ich noch Lego und so gespielt habe schon immer möglichst realistisch spielen wollte. Vielleicht lag es daran, dass ich viel mehr über die griechische Mythologie wissen wollte.

        Danke, kannst du mir vielleicht mehr über dieses Buch erzählen?

      • Götter spielen

        Götter spielen – das gefällt mir. Kann ich mir gut vorstellen.

        Viel besser als an sie glauben oder sie einfach als Unsinn abtun.

        Ich hab sowas auch als 12- 13 jährige schon gemacht. Aber leider war ich weit und breit die einzige. Jedenfalls damals. Später hab ich mir dann andere Verrückte gesucht.

        Bist du der einzige in deiner Klasse, bei dem die Götter-Verrücktheit über längere Zeit anhält. Oder gibt es in eurer Klasse vielleicht auch einen Apollo-Fan oder einen Dionysos-Fan?

        Tja zu dem Buch über Hermes. "Ein Gott der Frechheit" heißt es, der Schriftsteller Sten Nadolny hat es geschrieben. Ein Roman – in der heutigen Zeit.

        Hermes wird – 1990 von Hephaistos befreit aus jahrtausenderlanger Gefangenschaft. Er erfährt, dass außer Hephaistos alle anderen Griechengötter sich zurückgezogen haben.

        Hephaistos regiert die Welt – nach seinen Maßstäben. Kann wohl nix gutes bei rauskommen. Hephaistos will Hermes für seine Herrschaftssicherung einspannen.

        Das lässt aber Hermes nicht mit sich machen und so beginnt er waghalsige Gegenpläne zu schmieden.

        Hier ein Link zu dem Buch bei buch.de:

        Ein Gott der Frechheit

        Angel 

        **************

        Spielen ist das ganze Geheimnis.

      • Wir sind alle durchgeknallt 🙂
        Sie ist schon toll, meine Klasse, weil wir uns wirklich alle super verstehen und es machen wirklich fasat alle mit. So haben wir einen Dionysos, einen Apollon, einen Poseidon, einen Zeus, einen Ares,einen Eros, eine Athene, eine Artemis etc. Und weil die großen, richtig mächtigen und olympischen Gottheiten nicht ausreichen, habe wir eine Hestia, eine Selene und einen Helios. Ja, sogar eine Ariadne. Aber es ist wohl kaum einer ein so großer Götter-Streber wie ich :).
        Vielen Dank! Ich werde schauen, dass ich das Buch besorgen kann.

        Gruß
        Hermes-Fan

      • Einen Eros habt ihr nicht?

        Klasse, in so einer Klasse hätte ich auch gern sein wollen.

        Sag mal, was meinst du mit Götterstreber? Würd mich schon sehr interessieren, was das eigentlich ist, was dich an den Göttern reizt – und eben auch, was du mit Götterstreber meinst.

        Immerhin sind die Götter im Schulstoff ja irgendwann mal durch.

        Angel

        **************

        Spielen ist das ganze Geheimnis.

      • Doch. Hab ich vergessen.
        Naja… es ist eben so, wenn unsere Lateinlehrerin einen neuen Mythos erzählen will, kenne ich ihn meistens schon und ich muss ihn erzählen. Und die meisten anderen interessieren sich nicht sooo für Götter.
        Also, im Lateinunterricht kommen sie immer wieder. Man muss z.B. Mythen übersetzen oder so. Aber das faszierende an den Mythen ist, finde ich, dass es alles Geschichten sind, die irgendwie zusammen gehören

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