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Theseus – der mythische König von Athen

Theseus und Kentauren
Theseus und Kentauren

Nach dem Tode seines Vaters Ägeius tritt Theseus die Herrschaft über Athen und Attika an. Als neuer König einigt er die attischen Städte und setzt dem Königstum deutliche Grenzen. Das ist als König eine bemerkenswerte Leistung. Er wird als ein besonders weiser und weitsichtiger König beschrieben.

Durch Weisheit und kühne Heldentaten zeichnet sich Theseus aus und er stiftete die Panathenäischen und Isthmischen Spiele. Seit dem 6.Jahrhundert schreiben die Geschichtsschreiber diesem König von Athen sogar die Einführung der Demokratie in Griechenland zu. Einen wahren Lobgesang lassen ihm die großen Tragödien-Dichter von Athen zukommen.

Ödipus und Theseus

Oidipus, König von Theben, hatte sein eigenes – vom Orakel vorhergesagtes – Verbrechen – Vatermörder und Muttergatte zu sein, aufgedeckt und sich darauf selbst geblendet. Mit Schande bedeckt geht er zusammen mit seiner Tochter Antigone ins Exil und kommt schließlich nach Kolonos – einem heiligen Ort der Erinnyen – bei Athen.

Kreon, der Bruder der unglücklichen, toten Iokaste (Mutter und Gattin des Ödipus) war ihm nachgeritten und versuchte mit Gewalt, den blinden König nach Theben  hinwegzuführen. Doch die Bürger von Kolonos erhoben sich gegen Kreon und schützten den blinden König von Theben, der bei ihnen Zuflucht gesucht hatte.

Inzwischen hatten jedoch auf einen Wink von Kreon die Thebaner Antigone und ihre kleine Schwester Ismene ergriffen und von der Seite ihres Vaters weggerissen und fortgebracht. Durch diesen Erfolg kühner geworden, ging nun Kreon erneut auf Ödipus los. Rechtzeitig jedoch trifft Theseus, den die Nachricht vom bewaffneten Einfalle in Kolonos zur Eile trieb, ein.

„Sohn des Aigeus“, gibt nun Kreon beschämt zu, „ich bin wahrlich nicht gekommen, dich und deine Stadt zu bekriegen. Wusste ich doch nicht, dass deine Mitbürger ein solcher Eifer für diesen meinen blinden Verwandten, dem ich Gutes tun wollte, befallen habe, dass sie den Vatermörder, den Gatten seiner Mutter, lieber bei sich hegen würden als ihn in sein Vaterland entlassen!“

Theseus befiehlt Kreon zu schweigen und fordert augenblicklich die entführten Töchter des Ödipus zurück. Sophokles lässt also den Theseus als weisen und gütigen König von Athen am Ende seiner Tragödie „Oidipus“ auftreten. Theseus empfängt den Fremden nicht nur freundlich und schützt ihn gegen Kreon.

Theseus ist es auch, dem der sterbende Oidipus nun seinen beiden Töchter Antigone und Ismene anvertraut. Nicht gerade zu deren Besten, denn Antigone und Ismene bestehen darauf,  nach Theben zurück zugehen.

Mit den Frauen hat er kein Glück

Zusammen zog mit Herakles zieht Theseus gegen die Amazonen und erhält als Siegespreis die Königin Hippolyte zur Frau. Doch mit Frauen hat Theseus zeitlebens kein Glück, zumindest nicht auf Dauer. 

Hippolyte kommt mit ihm nach Athen und gebiert ihm den Sohn Hippolytos. Doch nur kurze Zeit später stirbt sie bei einem Angriff der Amazonen gegen Athen. Seine nächste Frau ist eine viel jüngere Schwester der Ariadne. Als er sie heiratet, ist sie etwa in dem Alter, in dem Ariadne war, als er ihr in Kreta begegnet war. Doch auch diese Erinnerung an seine große Jugendliebe macht Theseus nicht glücklich.

Theseus ist nun schon ein alter Mann und die jüngere Schwester seiner Ariadne liebt nicht ihn, den König, sondern seinen Sohn Hippolytos. Da Hippolytos die Liebe seiner Stiefmutter nicht erwidert, entsteht eine tragische  Verwicklung aus Leidenschaft, Verweigerung und Lüge. Sie endet mit dem Selbstmord von Hippolytos.

Der attische König in der Unterwelt

Später half Theseus dem Peirithoos die Zentauren von dessen Hochzeitsfest zu vertreiben und stieg mit demselben in die Unterwelt, um die Persephone zu entführen. In der Unterwelt aber erweisen sich die beiden nicht gerade als Helden. Sie werden gefesselt und zurückgehalten, bis schließlich Herakles wenigstens den Theseus befreien kann.

Bildquelle: 

© mythus.fandom.com/wiki/

2 Kommentare

  1. „Seit dem 6.Jahrhundert schreiben die Geschichtsschreiber diesem König von Athen sogar die Einführung der Demokratie in Griechenland zu. Einen wahren Lobgesang lassen ihm die großen Tragödien-Dichter von Athen zukommen.“

    Dies steht so auf einer griechischen Zeittafel mit der Bezeichnung Parische Chronik: „Nach dem Tod des Aigeus übernahm Theseus den Thron. Es heißt, dass Theseus als König von Athen die Demokratie eingeführt hat. Berichtet wird von einer in Marmor gemeißelten griechischen Zeittafel mit der Bezeichnung Parische Chronik. Dort steht, dass Theseus im Jahr 1259/58 vor unserer Zeitrechnung König von Athen wurde.“

    Aigeus, Theseus und die unklare Vaterschaft

    • Ich möchte dazu noch eine kleine Anmerkung machen: Die Geschichtsschreibung lautet so, dass die attische Demokratie die Geburtsstunde der Demokratie war, datiert auf ca. 6. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung. Es muss immer zwischen mythisch und historisch unterschieden werden, was allerdings häufig nicht ganz einfach ist.

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