Feng Shui stammt aus China und versteht sich als Anwendung der daoistischen Harmonielehre. Im Feng Shui geht es um die Harmonisierung des Menschen mit seiner Umgebung. Die Prinzipien beruhen auf der Annahme, dass es eine unsichtbare Kraft, das „Chi“ gibt, welche das ganze Universum durchströmt. Das „Chi“ ist im Daoismus ein Lebensenergiestrom, der sich durch alles Lebendige zieht. Eine gute Feng Shui-Gestaltung soll diesen Chi-Strom harmonisieren und so positive Energien in den Lebensraum bringen.
Inhaltsverzeichnis
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Weder Religion noch Götter, sondern Spiritualität
Feng Shui hat seinen Ursprung in der chinesischen Philosophie, insbesondere im Daoismus, auch Taoismus genannt. Der Daoismus hat seinen Ursprung im 6. Jahrhundert v. Chr. in China. Er wurde von Laozi, dem Verfasser des Daodejing, begründet. Das Daodejing ist eines der ältesten und einflussreichsten philosophischen Werke der Welt und entwickelte eine Philosophie, welche die Harmonie zwischen Mensch und Natur betont. Feng Shui ist eine praktische Anwendung dieser Philosophie. Im Westen wird diese chinesische Philosophie oft als esoterisches System angesehen. Dies ist jedoch nicht korrekt. Es handelt sich beim Daoismus und seinen Prinzipien nicht um Religion, sondern um eine philosophische Lehre. Es geht im Daoismus nicht um Götter, Glauben und Insitutionen, sondern um Prozesse des Lebendigen überhaupt und eine dazu passende praktische Gestaltung von Gegenständen.
Feng Shui Prinzipien im Westen
In China wird Feng Shui traditionell für die Planung von Gebäuden und anderen wichtigen Strukturen verwendet. Im Westen geht es bei den Feng Shui Prinzipien vor allem um die Gestaltung von Wohnräumen, Arbeitsplätzen und Möbeln. Es gibt bei uns auch Möbelgeschäfte, die sich auf Feng Shui spezialisiert haben. Dort gibt es Möbel, die speziell entworfen wurden, um diese Prinzipien widerzuspiegeln. Beispiele sind organisch geformte Sofas, die den Energiefluss erleichtern sollen oder auch Ess-Tische, die dazu einladen, Gespräche und Gemeinschaft zu fördern. Solche Möbel wollen mehr als nur ästhetisch ansprechend sein. Sie verstehen sich als Ausdruck eines Lebensstils und einer philosophischen Grundhaltung zum Leben. Passende Möbel kann man zum Beispiel bei Songmics finden und man kann sich bei Erfahrungenscout die entsprechenden Songmics Erfahrungen durchlesen.
Feng Shui bedeutet soviel wie Wind und Wasser
Der Begriff „Feng Shui“ bedeutet übersetzt „Wind und Wasser“. Wind und Wasser sind im Daoismus wichtige Elemente. Wind steht für die Bewegung und Veränderung, Wasser für die Ruhe und Stille. Die Grundelemente aber aus denen in der daoistischen Philosophie das Universum besteht sind:
- Holz (木 mù)
- Feuer (火 huǒ)
- Erde (土 tǔ)
- Metall (金 jīn)
- Wasser (水 shuǐ)
Die fünf Elemente werden in vielen verschiedenen daoistischen Konzepten verwendet, Feng Shui ist nur eines davon. Zum Beispiel werden sie verwendet, um die menschliche Natur zu erklären, die daoistische Ethik und daoistische Praktiken in der traditionellen chinesischen Medizin. Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser stehen zudem in einem zyklischen Verhältnis zueinander. Sie entstehen auseinander und gehen ineinander über:
- Holz erzeugt Feuer
- Feuer erzeugt Asche, die zur Erde wird
- Erde erzeugt Metall
- Metall erzeugt Wasser
- Wasser erzeugt Holz
Yin und Yang – Schlüsselbegriffe im Daoismus
Yin und Yang sind zwei zentrale Schlüsselbegriffe im Daoismus. Sie sind die Grundlage der daoistischen Philosophie und bilden die Grundlage für viele andere daoistische Konzepte. Yin und Yang sind zwei gegensätzliche, aber komplementäre Kräfte, die das Universum und alles darin bestimmen. Yin steht für die passive, weibliche, dunkle und kühle Seite der Natur. Yang steht für die aktive, männliche, helle und warme Seite der Natur. Die beiden Kräfte sind jedoch nicht getrennt voneinander. Sie sind ineinander verwoben und ergänzen sich gegenseitig. Yin braucht Yang, um zu existieren, und Yang braucht Yin, um zu existieren. Das daoistische Verständnis von Yin und Yang ist nicht dualistisch. Es ist nicht so, dass Yin gut und Yang schlecht ist. Yin und Yang sind beide notwendig, um das Universum in Balance zu halten. Feng Shui versteht sich im Vergleich zum Daoismus als eine praktische Anwendung der universellen Elemente und Prinzipien.
Das Konzept einer unsterblichen Seele im Daoismus
Im Daoismus wird die Seele als ein Teil des Dao angesehen. Sie ist nicht getrennt vom Körper oder vom Universum. Die Seele ist vielmehr ein Ausdruck des Dao im Menschen. Die daoistische Seele wird oft mit dem Begriff „Pneuma“ (pneuma) übersetzt. Pneuma ist ein griechischer Begriff, der für Lebenskraft oder Lebensatem steht. Im Daoismus wird Pneuma als die unsterbliche Essenz der Seele angesehen. Pneuma kann durch Meditation und andere daoistische Praktiken gestärkt werden. Ein Mensch mit einem starken Pneuma ist in der Lage, sein Leben in Harmonie mit dem Dao zu leben.
Nach dem Tod wird die Seele mit dem Dao wieder vereint. Es gibt keinen Ort für die Seele im Jenseits. Die Seele existiert einfach weiter als ein Teil des Dao. Das daoistische Konzept der Seele ist sehr unterschiedlich von dem Konzept der Seele in anderen Religionen. Es gibt keine Vorstellung von einem ewigen Leben oder von einem Gericht nach dem Tod. Die daoistische Seele ist eher ein Konzept der Einheit mit dem Kosmos. Es ist eine Vorstellung von der Unsterblichkeit der Seele, die nicht durch den Tod begrenzt wird.
Anordnung von Farben und Möbel im Feng Shui
Ein Schlüsselaspekt von Feng Shui ist die Auswahl von Farben und Materialien, die das Gleichgewicht und die positiven Energien eines Raumes verstärken sollen. Sanfte, beruhigende Farben können in Schlafzimmern und Wohnräumen eingesetzt werden, um Ruhe und Entspannung zu fördern, während kräftige Farben in Gemeinschaftsräumen die Energie steigern können. Darüber hinaus werden natürliche Materialien wie Holz und Stein bevorzugt, um eine Verbindung zur Natur herzustellen und die positive Energie zu verstärken. Die Anordnung aller Gegenstände im Raum ist ebenfalls von großer Bedeutung im Feng Shui. Für das Einrichten von Räumen gibt es traditionell sogar einen Kompass. Die Möbel sollten optimal platziert werden, um den Fluss der Chi-Energie zu fördern. Betrachtet man beispielsweise das Schlafzimmer, so wird empfohlen, das Bett so zu platzieren, dass man die Tür im Blick hat, jedoch nicht direkt in einer Linie damit liegt. Dies wird als Position der Macht angesehen, die Sicherheit und Ruhe vermittelt.
Fazit – Feng Shui und Daoismus
Der Daoismus ist keine Religion, sondern eher eine Philosophie oder eine Lebensweise. Er betont die Harmonie zwischen Mensch und Natur und lehrt, dass man das Leben in seinem natürlichen Fluss akzeptieren sollte. Im Feng Shui, der daoistischen Harmonielehre, werden fünf Elemente verwendet, um Räume so zu gestalten, dass sie positive Energien fördern. Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser entstehen auseinander und gehen zyklisch, also immer wieder, ineinander über.
Quellen:
- Text: Laozi / Daoismus / Einrichten nach Feng Shui
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