Stammbaum der griechischen Götter rund um Zeus

Fast alle wichtigen griechischen Götter sind mit Zeus mehr oder weniger direkt als Verwandte oder Geliebte verbunden. Bildlich erkennbar wird diese Verbundenheit am Stammbaum der griechischen Götter. Zeus in der Mitte – das hat sich ja nicht zufällig so ergeben, sondern ist eines, wenn nicht das wichtigste Indiz für seine Macht. 

Zeus im Stammbaum der griechischen Götter

Als oberster und wichtigster Gott befindet sich Zeus, unabhängig davon, wen man alles in einen Stammbaum der griechischen Götter mit hineinnimmt, fast immer in der Mitte des Stammbaums. Zu Zeus führen alle Wege hin, von Zeus gehen die Ahnenreihen vor allem der großen Helden aus. Diese zentrale – soziale – Stellung eines Gottes gab es in älteren Götterfamilien bislang nicht. Bei den alten Ägyptern waren die Götter jahrtausendelang vielfältig miteinander verwoben und verbunden. Auch in Sumer / Babylon gab es bisher nicht den einen Gott, der mit allen anderen Göttern verwandt, verheiratet oder verbandelt war. 

Mit Zeus beginnt eine andere Zeit

Nun aber, mit Zeus, begann die Zeit, in der einer der Götter zum wichtigsten der Götter wurde. Diese Entwicklung gab es auch, vermutlich in Griechenland, damals unbekannt bei Echnaton, für wenige Jahre. Und man kann vielleicht sogar sagen, dass die Griechengötter rund um Zeus die Entwicklung des Monotheismus vorbereiteten. Auf Zeus bezogen könnte man sagen: Fast alle wichtigen Helden und Götter der großen griechischen Götterfamilie waren mit Zeus entweder nah verwandt (Großeltern, Eltern, Geschwister, Kinder, Enkel) oder die Frauen seiner Kinder.

Von diesem Muster gibt es nicht viele Ausnahmen. Wobei ich sofort einräume, dass „wichtige Helden und Götter“ eine Frage der Perspektive ist. Es hängt ja von Kriterien für „wichtig oder weniger wichtig“ ab, wie man die Götter sortiert. Der für so manchen wohl interessanteste und wichtigste der griechischen Götter, Prometheus etwa, war der Sohn eines Titanen und damit „nur“ ein Cousin von Zeus.

Stammbaum der griechischen Götter – rund um Zeus

Die Großeltern von Zeus waren Gaia und Uranos, übersetzt: die Erde und der Himmel. Die Eltern von Zeus waren Kronos und Rhea. Beide waren zuständig für die Zeit. Die fünf Geschwister von Zeus hatten folgende Namen und Aufgaben:

• Hades – Gott der Unterwelt
• Hestia – die Göttin des Herdfeuers
• Poseidon – der Gott des Meeres
• Hera – die Göttin der Ehe
• Demeter – die Göttin des Ackerbaus und der Fruchtbarkeit. 

Zeus selbst war der jüngste der sechs Geschwister. Diese Tatsache sollte für den Mythos um die Herrschaft von Zeus eine wichtige Rolle spielten. Seine fünf Geschwister nämlich hatte der Vater Kronos, Gott der Zeit, gefressen. 

Töchter und Söhne von Zeus und deren Mütter

Nun geht es in die andere Richtung, Zeus paart sich mit vielen Göttinnen und Menschenfrauen und zeugt mit ihnen Götter, Göttinnen, Halbgötter, Helden. Und natürlich ist auch die schönste aller (menschlichen) Frauen eine Tochter von Zeus. Zeus hat seine Herrschaft, deutlich erkennbar, auch durch seine, natürlich riesige, Familie abgesichert.

Die olympischen Kinder von Zeus

• Apollon, der Licht- und Orakelgott sowie der schönen Künste, der Musik auf jeden Fall, ist der Sohn von Leto und Zwillingsschwester von Artemis.
• Aphrodite, die Göttin der Schönheit. Ob Aphrodite eine Tochter des Zeus war oder aber nicht, weiß man nicht genau. Die Dichter (Homer und Hesiod) sind sich nicht einig. Die Göttin ist die Tochter von Dione, einer Titanin, soweit die Fassung von Homer. Nach Hesiod ist Aphrodite, die Tochter von Uranos, ohne Mutter, aus seinem abgeschnittenen Geschlechtsteil entstanden. In diesem Mythos (von Hesiod erzählt) wäre Aphrodite also keine Tochter von Zeus.
• Artemis, die Göttin der Jagd, ist die Tochter von Leto, einer Titanin und Zwillingsschwester von Apollon.
• Athene, die Göttin der Weisheit, ist die Tochter von Metis, der Göttin des guten Rates. Doch lernte Athene ihre Mutter nie kennen. Zeus verschlang die Göttin des guten Rates in Gestalt einer Fliege schon als diese schwanger war – übrigens nicht nur mit Athene, sondern noch mit deren Zwillingsbruder. Und während Zeus seine Tochter, die ihm als ebenbürtig galt, selbst, aus seinem Kopf, unter Schmerzen gebären musste, blieb der Zwillingsbruder namenlos und ungeboren. Dieser nämlich, so hatte es ein Orakel vorhergesagt, wäre Zeus nicht nur ebenbürtig, sondern überlegen gewesen.
• Dionysos, Gott der Ekstase, des Rausches und des Weines, gilt als der jüngste Sohn von Zeus und muss sich seinen Platz unter den Göttern erst erkämpfen. Dionysos ist der Sohn von Semele, einer Menschenfrau.
• Herakles, der berühmteste der griechischen Helden, ist der Sohn von Alkmene, einer Menschenfrau, (Frau des griechischen Königs Amphitrion).
• Hermes, Gott der List, Weisheit, des Reisens und der Magie, viel beschäftigt auch als Götterbote, ist der Sohn von Maia, einer Nymphe.

Andere Kinder von Zeus und deren Mütter

• Die sieben Musen, Begleiterinnen von Apollon, sind die Töchter der Mnemosyne, einer Titanin.
• Helena, als schönste Frau unter den Menschen, berühmt als Trophäe der Aphrodite für Paris, ist die Tochter von Nemesis, der Göttin des gerechten Zorns.
• Kybele und Attis – Frucht eines erotischen Traums von Zeus, in einer anderen Variante ist Zeus der Sohn von Kybele, nämlich dann, wenn Kybele mit Rhea gleich gesetzt wird.
• Minos, ein Mensch und König von Knossos auf Kreta, Vater von Ariadne, bekannt durch die Sage vom Minotaurus, ist ein Sohn von Europa.
• Pan, Gott der Hirten und Herden, ist der Sohn von Hybris, einer Nymphe.
• Persephone, die Göttin der Unterwelt, ist die Tochter von Demeter, einer Schwester des Zeus.

Quellen

© Aphrodite – Foto von Deposito / Dionysos und Zeus – theoi.com