„Amor & Psyche“ heißt ein bekanntes römisch antikes Märchen. Das schönste Märchen der Weltgeschichte wird es genannt. Der Dichter Apuleius hat es geschrieben – im Jahr 170 n.Chr.
Amor ist bei Apuleius ein junger Mann
Anders als in der griechischen Mythologie ist Amor bei Apuleius kein Kind, sondern ein schöner junger Mann. Und was tun junge Männer, wenn sie das Kindesalter hinter sich lassen – sie halten Ausschau nach schönen Mädchen oder Frauen. Ob sie nicht die richtige für sich finden. Eine, für die das Herz einem so richtig aufgeht. Oder auch viele solcher Schönen – doch das gehört nicht zu dieser Geschichte von Eros / Amor, sondern zu anderen Geschichten über diesen Gott.
Nun also Eros / Amor wird bleibt nicht lange allein und unbedarft. Denn eines Tages tut seine Mutter Venus / Aphrodite etwas, das sie schon kurze Zeit darauf bereuen sollte: Sie macht ihren Sohn auf die wunderschöne Königstochter Psyche aufmerksam.
Venus / Aphrodite möchte, dass Amor das Mädchen in Liebe zu einem schrecklichen Ungeheuer entbrennen lässt. So erblickt Amor zum ersten Mal das junge Mädchen, welches übrigens zwei ältere Schwestern hat. Psyche, eine junge Königstochter, ist in der Tat, selbst in Augen der unvergleichlich schönen Götter, so schön, dass sie von den Menschen wie eine Göttin verehrt wird.
Aphrodite heckt einen Plan aus
Von der Schönheit Psyches hatte nun also, argwöhnisch wie sie als Schönste der Schönen seinerzeit war, auch die Göttin der Schönheit selbst, Venus / Aphrodite, vernommen und war außer sich vor Wut. Venus, als Göttin der Schönheit, war es gewohnt, dass allein sie als die Schönste gepriesen wurde. Wir kennen das aus dem viel später entstandenen Märchen Schneewittchen.
Dieses Vorrecht wollte sie sich keinesfalls streitig machen lassen, schon gar nicht von einer Menschenfrau. So befahl Venus ihrem Sohn Amor, die schöne Psyche in Liebe zu einem Ungeheuer entbrennen zu lassen.
Psyche heiratet das schreckliche Ungeheuer Amor
Nun traf es sich aber, so, dass die Menschen die schöne Königstochter so sehr verehrten, dass kein Mann es wagte, um ihre Hand anzuhalten. Psyche fühlte sich allein und ihre Eltern machten sich große Sorgen um ihre schöne Tochter. Schließlich befragten sie das Orakel des Apollo, wie sie ihrer Tochter helfen könnte. Das Orakel hatte für Psyche ein grausiges Schicksal vorgesehen. Psyche sollte das schrecklichste Ungeheuer zum Manne bekommen, dass es je gegeben hatte.
Psyches Eltern sind gram vor Sorge. Der Tag der Hochzeit naht. Das Mädchen wird an die verabredete Stelle gebracht, einem hohen Felsen. Dort soll sie ihren künftigen Gemahl, das schreckliche Ungeheuer treffen. Doch Amor hatte sich beim Anblick von Psyche selbst in das Mädchen verliebt. Statt seine Liebespfeile auf Psyche abzuschießen, lässt er die schöne Psyche vom Wind Zephyr in sein eigenes Schloss entführen. Dort verbringt Amor nun jede Nacht mit seiner Frau.
Psyche liebt ihren geheimnisvollen Gemahl, auch wenn sie ihn nie zu sehen bekommt. Denn Amor nimmt seiner Psyche das Versprechen ab, niemals herausfinden, wer er sei.
Ein Ungeheuer, nun denn. In seinem Armen ist sie glücklich und genießt die Liebesnächte mit ihrem Gemahl. Nach einiger Zeit bemerkt sie, dass sie schwanger ist.
Hier nun könnte das Märchen enden. Doch fängt es an dieser Stelle erst so richtig an, denn Psyche gelingt es nur kurze Zeit, ihre Neugier auf den geheimnisvollen Geliebten im Zaum zu halten.
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Ich glaube, Eros war Sohn von
Ich glaube, Eros war Sohn von Poros und Penia und stand lediglich im Dienst der Göttin Aphrodite.
:)))))
🙂
Zusammen mit dem "Werther" auf Platz 1 der schönsten Liebesgeschichten, meiner Meinung nach.
Gruß
"…Finally Eros, the finest of all immortal Gods" (Hesiod, Theogonie,120)
hallo
das bild ist cool und sexy
Amor und Psyche
Schönes Buch, ich hab´s auch mal gelesen. Schon ein paar Lichtjahre her oder so. Lesenswert ist es. Richtig spannend geschrieben auch von diesem Apuleius.
Moira
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Wer nicht von dreitausend Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleibt im Grunde unerfahren, mag von Tag zu Tag nur leben.
herrlich
Ich hab mir das buch angelegt nachdem ich hier von dieser geschichte gehört hab. Echt schönes buch !
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„…Finally Eros, the finest of all immortal Gods“
(Hesiod, Theogonie,120)