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Tempel und Pyramiden im alten Ägypten verstehen

Die Pyramiden von Gizeh mit der weltberühmten Sphinx und viele weitere Tempel in Ägypten sind Magneten für Besucher aus vielen Ländern.
Die Pyramiden von Gizeh mit der weltberühmten Sphinx und viele weitere Tempel in Ägypten sind Magneten für Besucher aus vielen Ländern.

Um das Alte Ägypten erfahrbar zu machen, lohnt sich eine Reise nach Ägypten, eine Reise zu ganz besonderen Orten. Dorthin, wo alte Bauten – Tempel, Pyramiden und riesige Statuen – von sehr frühen Zeiten erzählen und eine Ahnung vermitteln, wie die Alten Ägypter mit ihren Göttern lebten. Welche berühmten antiken Tempel es in Ägypten gibt und worin sich die Bedeutung eines Tempel von der Bedeutung einer Pyramide unterscheidet – das kannst Du hier in diesem Artikel erfahren. Doch vor einer Einreise nach Ägypten gilt es einiges zu regeln, zum Beispiel das Beantragen eines Visums.

Voraussichtliche Lesedauer: 7 Minuten

Vor der Einreise

Ein gültiges Visum ist nur eines von mehreren Bedingungen, damit man nach Ägypten einreisen und die vielen antiken Tempel in Ägypten mit eigenen Augen sehen kann.

Visum beantragen

Deutsche Staatsangehörige, die nach Ägypten einreisen wollen, brauchen ein Visum! Das gilt auch für Kinder und Babys. Alle Bürger der Europäischen Union können das E-Visum vor der Abreise beantragen. Das ist praktisch, denn dadurch gibt keine Wartezeiten am Visumschalter bei der Ankunft in Ägypten. Es ist nicht schwer ein Visum für Ägypten zu beantragen, denn jeder Schritt wird im verlinkten Video ausführlich erklärt. Ein normales Touristenvisum hat eine Gültigkeitsdauer von 90 Tagen. Innerhalb dieser Zeit muss die Reise nach Ägypten angetreten und spätestens nach 30 Tagen Aufenthalt, abgeschlossen werden. Wer länger bleiben will, braucht ein anderes Visum.

Blick auf die Pyramiden in Gizeh mit Sphinx im Vordergrund.
Blick auf die Pyramiden in Gizeh mit Sphinx im Vordergrund.

Informationen einholen

Vor der Einreise solltest Du dich ausreichend informieren, z. B. darüber, welche Impfungen empfohlen und welche notwendig sind. Man benötigt für eine Einreise nach Ägypten einen Personalausweis, Reisepass oder vorläufigen Reisepass und, wenn Kinder dabei sind, für jedes Kind einen Kinderreisepass. Alle Reisedokumente müssen zum Zeitpunkt der Einreise noch mindestens 6 Monate gültig sein. Beachte auch die politische Situation, die sich in Ägypten laufend ändern kann. Auch solltest Du gewisse Verhaltensregeln kennen, nicht nur, wenn Du eine Frau bist. Und durch an die Besonderheiten des Landes angepasste Verhaltensregeln, auch beim Essen und Trinken, kannst du die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass du von Durchfall & Co verschont bleibst. Alles Wissenswerte zu den praktischen Vorbereitungen einer Ägyptenreise kann man, wenn man will, Sie beim Auswärtigen Amt in Erfahrung bringen.

Tempel in Ägypten – eine Zeitreise ins antike Ägypten

Unabhängig davon, welche Reiseroute Du nimmst, solltest Du den Besuch eines Tempels bzw. einer Tempelanlage fest in dein Programm aufnehmen. Die berühmtesten antiken Tempel in Ägypten befinden sich glücklicherweise nicht alle am selben Ort.

  • Luxor Tempel,
  • Der Tempel von Karnak,
  • Philae Tempel,
  • Totentempel der König Hatschesput,
  • Tempel von Esna (Chnum-Tempel),
  • Abu Simbel Tempel,
  • Tempel von Abydos,
  • Dendera Tempelkomplex,
  • Kom Ombo.

Auch Pyramiden oder sogar die Pyramiden von Gizeh mit der weltberühmten Sphinx sind Magneten für Besucher aus vielen Ländern. Diese monumentalen Bauten sind beeindruckend und lassen die eigene Körpergröße in Windeseile zusammenschrumpfen. Daran ändern auch die riesigen Statuen nichts, ganz im Gegenteil. Wer neben ihnen steht, wird sich nicht größer vorkommen sondern wie ein Insekt auf dem Zeh eines Menschen. Auch die Besichtigung einer Pyramide von außen und von innen sollte bei einer Zeitreise ins Alte Ägypten keinesfalls fehlen. Die mehrere Jahrtausende alten Tempel und Pyramiden prägen mit ihren prächtigen Tier-Göttern, Lotusblumen und Papyruspflanzen unsere Vorstellungen vom alten, antiken Ägypten. Tempel und Pyramiden sind Wohnstätten und „Häuser für die Ewigkeit“. Doch, welche Rolle spielten sie im Alten Ägypten und worin liegen die Unterschiede ihrer Bedeutung?

Der Karnak Tempel von Luxor
Der Karnak Tempel von Luxor

Tempel im Alten Ägypten waren Wohnungen der Götter

Im Unterschied zu Kirchen, wo die Gläubigen Zutritt haben und an den Ritualen (Gottesdiensten) teilnehmen dürfen, hatten die Tempel im Alten Ägypten eine andere Ausrichtung. Sie waren Wohnort der Götter und nicht Aufenthalts- und Begegnungsort der Menschen. Auch im Tempel wurden Rituale vollzogen, von autorisierten Priestern, die in Vertretung des Pharaos handelten. Denn der Pharao war nicht nur König, sondern auch gleichzeitig oberster Priester. Das Volk hatte also keinen Zutritt zum Innern eines Tempel und durfte auch nicht an den Ritualen teilnehmen. Allerdings gab es in jeder Tempelanlage einen Vorhof, der allen Gläubigen offen stand. Dort konnten sie dem Gott opfern. Man nannte diese Halle deshalb auch „Halle der Menge“ oder „Halle der Spenden“.

Der Zweck eines Tempels bestand darin die Maat – die Göttin der Gerechtigkeit und Ordnung – aufrechtzuerhalten. Durch das regelmäßige Zelebrieren von Ritualen wurde der Gott von den Menschen unterstützt, um seiner Rolle in der Natur und in der Menschenwelt gerecht zu werden. Streng genommen war der Himmel der Ort, wo sich die Götter aufhielten. Deshalb wurden die Tempel entsprechend gestaltet. Man gestaltete die Decke nach dem Vorbild des Himmels und den Boden nach dem Vorbild der Erde. Dadurch wurde der Tempel zu einem Abbild und Symbol der Welt, sodass sich ein Gott an diesem besonderen Ort niederlassen konnte. In der Literatur heißt es auch, dass ein Gottheit einziehen kann in einen heiligen Gegenstand.

Der Totengott Osiris
Der Totengott Osiris

Pyramiden – Wohnstätten der Toten

Im Unterschied zu einem Tempel im antiken Ägypten waren die Pyramiden Grabstätten der Toten, insbesondere Grabstätten der Pharaonen (und hoher Beamter). Dadurch wurden sie ebenfalls zu Wohnstätten für das ewige Leben. Das haben sie wiederum mit den Tempeln gemeinsam. Denn der Tote wurde zu Osiris (NN), wenn er sich vor dem Totengericht rechtfertigen konnte. Die Spitze der Pyramiden wurden im Alten Reich vergoldet, damit sie die Sonnenstrahlen einfangen und dadurch eine Verbindung zum Sonnengott herstellen konnten. Daher galten sie als Sitz des Sonnengottes. Doch es gab auch Pyramidenspitzen, die schwarz eingefärbt wurden. Vermutlich hat sich die Bedeutung der Pyramide im Lauf ihrer langen Geschichte verändert, vielleicht sogar konkretisiert. Es ist gut möglich, dass die Pyramide nicht nur ewige Wohnstätte des Toten war, sondern seinen Weg zur Verklärung symbolisierte und seinen Umwandlungsprozess (auch von ihrer Bauweise her) unterstützte. Dazu passen viele Pyramidentexte und bildliche Darstellungen. Denn sie handeln von der Umwandlung der Seele.

Fazit – Antike Tempel in Ägypten kennenlernen

Vieles lässt sich über die Götter, Menschen und ihre Lebensweise im Alten Ägypten in Erfahrung bringen. Es gibt sehr gute Fachliteratur, thematisch gut aufbereitete Webseiten und nicht zuletzt eine Flut von Bildern, damit auch die Schau und damit die Anschauung nicht zu kurz kommen. Doch eine Reise, bei der man die antiken Tempel in Ägypten selbst sehen, spüren und auch riechen kann, können sie nicht ersetzen.

Quellen

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