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Amrita – das größte Fest der Welt, Maha Kumbh Mela, feiert den Nektar der Unsterblichkeit

Pilger baden im Sangam beim Kumbh Mela Fest in Prayagraj (früher Allahabad)
Pilger baden im Sangam beim Kumbh Mela Fest in Prayagraj (früher Allahabad)

Indien, ein Land, das seine Kultur und Religion pflegt, hat eine Menge Feste zu feiern. Die Maha Kumbh Mela z.B. ist zwölf Jahre im Januar das Ereignis für Indien-Reisende schlechthin. Die Kumbh Mela findet alle 3 Jahre 6 Wochen lang im Januar und Februar statt und ist weltweit das größte Pilgerfest. Hier treffen sich heilige Männer und Frauen (Sadhus) und feiern den Nektar der Unsterblichkeit.

Maha (große) Kumbh Mela und kleine Kumbh Mela

Das größte Fest der Inder - Maha (groß) Kumbh Mela, wird auch als Krugfest bezeichnet. Krüge (Kumbh) spielen in diesem Fest nämlich eine Schlüsselrolle. Krüge, in denen der Nektar der Unsterblichkeit (Amrita) gesammelt wird.
Das größte Fest der Inder – Maha (groß) Kumbh Mela, wird auch als Krugfest bezeichnet. Krüge (Kumbh) spielen in diesem Fest nämlich eine Schlüsselrolle. Krüge, in denen der Nektar der Unsterblichkeit (Amrita) gesammelt wird.

Das mit Abstand größte religiöse Fest der Hindus, die Maha Kumbh Mela, findet aber nur alle 12 Jahre in Prayagraj (früher Allahabad) statt. Prayagraj ist heute eine Millionenstadt und liegt an der Stelle, an welcher der Fluss Yamuna in den Ganges mündet. Und noch ein dritter Fluss, der mythische Fluss Sarasvati, soll an dieser Stelle in den Ganges münden, darauf gehe ich dann gleich noch näher ein.

Prayagraj jedenfalls liegt ca. 700 km südöstlich von Neu-Delhi und gut 100 km östlich von Varanasi, das ebenfalls am Ufer des großen Flusses Ganges angesiedelt ist. Die Termine für das Maha Kumbh Mela in Prayagraj in diesem Jahrhundert waren bzw. sind:

  • 2001, 2013
  • 2025 (13. Januar bis 26. Februar)
  • 2037 …

Das reguläre Kumbh Mela Fest

Das Fest wird auch an drei anderen Orten gefeiert, jedoch in kürzeren Abständen und als reguläre Kumbh Mela. Es rotiert dabei zwischen den Städten Haridwar, Ujain und Nashik. Jede Stadt hat also 12 Jahre Zeit für die Vorbereitung des größten indischen Festes.

  • Haridwar am Ganges (Uttarakhand)
  • Ujjain am Shipra-Fluss (Madhya Pradesh)
  • Nashik am Godavari-Fluss (Maharashtra)

Die heiligen Flüsse Ganges, Jamuna und Sarasvati

Die Zusammenkunft von Ganges, Yamuna und Sarasvati in Prayagraj (früher Allahabad) ist, neben Varanasi, ebenfalls am Ganges gelegen, eines der wichtigsten spirituellen und kulturellen Zentren Indiens und wird auch als Triveni Sangam bezeichnet. In Prayagraj treffen zwei reale Flüsse – der Ganges und der Yamuna – auf einen dritten, mythischen Fluss, den Sarasvati, der in der indischen Mythologie und in den Veden eine zentrale Rolle spielt.

Der Fluss Sarasvati

Sarasvati wird in der vedischen Literatur als ein mächtiger, lebensspendender Fluss beschrieben, der in der Frühzeit Indiens existierte. Er symbolisiert Reinheit, Wissen und Inspiration und wird oft als die Göttin Sarasvati personifiziert, die Göttin des Wissens, der Weisheit, der Künste und der Sprache. Es wird angenommen, dass der Fluss einst real existierte und später versiegte oder unterirdisch floss.

Einige Gelehrte und Archäologen vermuten, dass der mythische Fluss Sarasvati mit einem Flusssystem in Nordwestindien verbunden ist, insbesondere mit dem heutigen Ghaggar-Hakra-Fluss, der heute größtenteils ausgetrocknet ist. Sie nehmen an, dass tektonische oder klimatische Veränderungen dazu führten, dass der Fluss Sarasvati verschwand.

Obwohl Sarasvati nicht sichtbar ist, wird der Fluss als spirituelle Präsenz wahrgenommen. Am Triveni Sangam wird angenommen, dass die spirituelle Energie Sarasvati die anderen beiden Flüsse ergänzt und die Stelle zu einem äußerst heiligen Ort macht. Hindus aus aller Welt sind davon überzeugt, dass sie sich an diesem heiligen Ort von Sünden reinigen können und zu spiritueller Erleuchtung gelangen können.

Göttin Sarasvati und der Fluss

Die Verbindung zwischen der Göttin Sarasvati und dem Fluss ist symbolisch. Die Göttin repräsentiert die Qualitäten von Reinheit, Fluss und Wissen – Attribute, die in alten Kulturen oft mit großen Flüssen assoziiert wurden. Es heißt, dass die Göttin Sarasvati ihren Namen von diesem mythischen Fluss erhielt, weil sie wie das Wasser des Flusses Inspiration und Weisheit fließen ließ. Und so bedeutet ihr Name „Sarasvati“ auch so viel wie die „Fließende“.

Was feiern Hindus am Maha Kumbh Mela Fest?

Die Präsenz der Naga Babas zieht viel Aufmerksamkeit während der Maha Kumbh Mela auf sich und sie werden von vielen Pilgern als besonders heilig verehrt.
Die Präsenz der Naga Babas zieht viel Aufmerksamkeit während der Maha Kumbh Mela auf sich und sie werden von vielen Pilgern als besonders heilig verehrt.

Millionen von Pilgern nehmen an diesem Fest teil, um im heiligen Wasser zu baden und ihrer Erlösung näherzukommen. Es ist nicht nur ein religiöses Ereignis, sondern auch eine bedeutende kulturelle und soziale Zusammenkunft.

Das Zentrum des Festes gilt der mythologischen Entstehung des Nektars der Unsterblichkeit (Amrita). Die spirituelle Reinigung durch ein rituelles Bad im heiligen Fluss, soll von Sünden befreien oder auch spirituelle Erlösung bringen.

Die Einheit und Vielfalt der hinduistischen Traditionen wird am Kumbh Mela Fest vor allem durch verschiedene religiöse Gruppen, insbesondere die Naga Sadhus dargestellt. Es geht also an diesem Fest auch um den kulturellen und spirituellen Austausch durch Diskussionen, Lehren und traditionelle Darbietungen.

Die Naga Babas während der Kumbh Mela

Für die heiligen Männer gelten während des Kumbh Mela Festes besondere Spielregeln. Einige davon liste ich hier kurz auf:

  • Den Naga Babas sind die ersten rituellen Waschungen im heiligen Fluss vorbehalten.
  • Sie sind leicht zu erkennen, da sie meist nur mit einem Lendenschurz bekleidet sind oder komplett nackt auftreten, wobei ihr Körper mit heiliger Asche bedeckt ist.
  • Naga Babas gelten als Kriegermönche und tragen oft Waffen wie Schwerter, Dreizacke oder Speere.
  • Sie werden als Meister der Askese angesehen und demonstrieren extreme Formen der Selbstkasteiung.
  • Als Teil der verschiedenen Mönchsorden spielen sie eine wichtige Rolle bei der Organisation des Festes und repräsentieren eine besondere Form der Hingabe und Spiritualität.
  • Ihre Präsenz zieht viel Aufmerksamkeit während der Maha Kumbh Mela auf sich und sie werden von vielen Pilgern als besonders heilig verehrt. Die Naga Babas verkörpern somit eine extreme und sichtbare Form der hinduistischen Askese und Spiritualität, die während der Kumbh Mela besonders zur Geltung kommt.

Amrita, der Nektar der Unsterblichkeit

Das größte Fest der Inder – Maha (groß) Kumbh Mela, wird auch als Krugfest bezeichnet. Krüge (Kumbh) spielen in diesem Fest nämlich eine Schlüsselrolle. Krüge, in denen der Nektar der Unsterblichkeit (Amrita) gesammelt wird.

Durch einen Fluch, der dem Gott Indra, dem Gott des Regens und der Fruchtbarkeit, auferlegt wurde, verlor dieser seine Macht. Indra konnte aber seine Kraft zurückerlangen, indem er aus den Tiefen der Meere den Heiligen Nektar Amrita, den Nektar der Unsterblichkeit sammelte.

Dämonen, ebenfalls an diesem Nektar interessiert, sammelten mit Indra gemeinsam einen Krug (Kumbh) davon. Als sie fertig waren, kam es zwischen den Göttern und Dämonen zu einem Streit über dieses Gefäß. Garuda, der Sonnenvogel, Reittier des Vishnu, wurde an vier Orten von Dämonen attackiert, als er das Gefäß zu Vishnu brachte.

Einige Tropfen des Nektars fielen während des Kampfes auf die Erde und vermischten sich mit dem Wasser der dortigen Flüsse. Diese vier Orte sind Haridwar, Ujain, Nashik und Allahabad. Diese vier Orte gelten den Indern als auch heute noch als besonders heilig und werden im Rhythmus von drei Jahren – jeweils an einem der vier Orte, mit großem Aufwand zelebriert. Der Hauptzweck dieses Festes ist also traditionell, sich in Amrita, dem Nektar der Unsterblichkeit, zu baden. Und auch das heilige Wasser selbst wird in besonderen Schalen gesammelt – ganz im Sinne von Indra.

Quellen

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