Was Eucharistie bedeutet, wie Kommunion mit dem letzten Abendmahl von Jesus Christus zusammenhängt, wissen heute immer weniger Menschen. Allgemeinwissen ist es, anders als noch vor 50 Jahren nicht mehr. Dabei lohnt es sich, den Ursprung der Eucharistie zu kennen. Denn sie hatte einen tiefen Sinn, der über das Christentum im engeren Sinne hinausgeht.
In den 1960er Jahren war es im westlichen Teil Deutschlands noch selbstverständlich, entweder der katholischen oder der evangelischen Kirche anzuhören. Jeder wusste, was mit Kommunion oder Konfirmation gemeint ist. Man kannte ja zumindest eines von beidem aus dem eigenen Erleben. Aber ob jeder, der dem einen Glauben angehörte auch den Ursprung und die Rituale des anderen kannte? Heute gehen die Zahlen der Gläubigen in beiden großen Religionen Deutschlands stetig zurück.
Kommunion und Konfirmation
In der DDR kannten viele das Wort „Kommunion“ nur noch vom Hörensagen. Denn die Kommunion ist ein heiliges Fest der Katholiken. Eher war noch die evangelische Konfirmationsfeier bekannt.
Gemeinsam ist der Kommunion und der Konfirmation dass junge Menschen in den Kreis bzw. die Gemeinde ihrer Kirche aufgenommen werden. Damit wird das bei der Taufe schon gegebene Versprechen nun bewusst vollzogen. Damit hören die Gemeinsamkeiten aber auch schon auf.
Unterschiedlich ist schon das Alter der Kinder, die an Kommunion bzw. Konfirmation teilnehmen. In der katholischen Kirche empfangen Kinder ihre erste Kommunion im Alter zwischen 8 und 12 Jahren. In der evangelischen Kirche ist das Alter für die Konfirmation auf 14 Jahre angesetzt. Der Unterschied ist alles andere als nebensächlich.
Kommunion
Bei der Kommunion empfangen die Gläubigen das heilige Sakrament. Die heilige Kommunion ist ein Ritus, den Katholiken ihr Leben lang zelebrieren. Sie wird als Empfang geheiligter Gaben in Form von Brot und Wein, die für Leib und Blut Christi standen, durchgeführt.
Durch den gemeinsamen Verzehr dieser heiligen Gaben wird immer auf´s Neue, die Nähe zu Jesus Christus symbolisiert und bekräftigt. Die Rituale einer Kommunion in der katholischen Kirche haben sich in den letzten zwei Jahrtausenden kaum geändert. Und sie leben davon, dass die Gläubigen den tiefen Sinn dieser Rituale verstehen.
Der heranwachsende Katholik erlebt bei seiner Erstkommunion dieses Ritual zum ersten Mal. Von nun an darf er Brot und Wein rituell teilen mit den Mitgliedern seiner Gemeinde.
Zum Brauchtum der Erstkommunion gehören einige Riten, die noch so wie vor tausend Jahren vollzogen werden. Darunter auch die klassische Kommunionskerze, die bei der Erstkommunion eine wichtige Rolle spielt.
Die Kommunionskinder tragen nicht nur ihre Bekleidung in weiß, symbolisch als Bräute Christi. Sie tragen auch ihre Kommunionskerze als Erinnerung des Taufversprechung. Die Auswahl an Kerzen ist gigantisch und auf laternen-welt.de zum Beispiel findet man jede Menge an Kommunionskerzen.
Konfirmation
Die Konfirmation hat eine andere Bedeutung und Symbolik. Sie ist, wie die evangelische Kirche als eigene Kirche auch viel jünger als die Kommunion. Die Konfirmation, die ja als Gegenbewegung zur Katholischen Kirche entstanden war, stellt vor allem ein Glaubensbekenntnis dar.
Der Konfirmantenunterricht musste erfolgreich abgeschlossen worden sein. Und nach der Konfirmation ging es schon in die große weite Welt. An dem Ritual des Abendmahles, das dem der Kommunion der Katholiken viel ähnlicher ist, dürfen Kinder dagegen oft schon vor ihrer Konfirmation teilnehmen.
Was bedeutet Eucharistie – Ursprung und Historie
Eucharistie kommt aus dem griechischen und bedeutet so viel wie Danksagung. Danksagung zum Gedächtnis Jesus Christus.
Die Eucharistie hat eine weit zurück liegende Tradition im Christentum. Sie reicht in die Zeit des frühen Christentums zurück und soll, so die Überlieferungen, auf Jesus selbst zurückgehen.
Der christliche Glauben hat sich in mehrere, teilweise konkurrierende Kirchen organisiert, von denen wir in Deutschland nur die Katholiken und evangelischen Protestanten kennen. Es gibt aber auch die orthodoxe oder auch die angelikanische Kirche, Freikirchen usw.
Im ursprünglichen Christentum gab es auch noch andere Evangelien, die weniger auf Moral und Glaube, sondern auf Einsicht als Weg zu Gott setzten, insbesondere die Gnosis.
Sie alle pflegen das heilige Sakrament von Brot und Wein, welches für den Leib und das Blut von Jesus Christus steht. Aber sie haben dafür unterschiedliche Bezeichnungen. Heilige Kommunion kennen wir schon.
Andere Kirchen sprechen von Abendmahl, dem allerheiligsten Sakrament. Im frühen Christentum aber zelebrierten die Gläubigen das Sakrament im Rahmen eines Symposions. Sie standen ja noch in der Tradition der griechischen Antike.
Der allgemeine Begriff für das heilige Ritual ist aber wohl Eucharistie. Denn Eucharistie bezieht sich auf die Sakramente selbst, also auf das Brot und den Wein.
Der Überlieferung nach, soll Jesus bei seinem letzten Mahl mit seinen Jüngern dieses Sakrament eingeführt haben. Er verteilte das Brot und den Wein an seine 12 Jünger, wissend, dass dies sein letztes Mahl sein würde. Wissend auch, dass einer seiner Jünger ihn verraten wird. Und doch teilt er Brot und Wein mit allen.
Dass seine Jünger sich seiner erinnern und gemeinsam Mahl halten. Eine Gemeinde, Gemeinschaft gründen. Das gemeinsam begangene Mahl stiftet Gemeinsamkeit darin, ihm nachzufolgen.
Und Nachfolgen meint nicht nur Leid und Tod auf sich zu nehmen, sondern auch, ihm zu Gott zu folgen.
Bildquellen:
© Leonardo da Vinci – Unbekannt, Gemeinfrei, commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=24759
© Italo-Byzantinischer Meister – The Yorck Project (2002) 10.000 Meisterwerke der Malerei (DVD-ROM), distributed by DIRECTMEDIA Publishing GmbH. ISBN: 3936122202., Gemeinfrei, commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=153241