StartHelden & HalbgötterDas Ungeheuer und der Narr

Das Ungeheuer und der Narr

 

Mythos Defintion und Geschichte
Der heilige Georg besiegt ein Ungeheuer

Ein kleines Dorf – mitten um Urwald – wurde von einem wutschnaubenden Ungeheuer heimgesucht.

Das brüllende Tier blockierte den einzigen Weg, der in das Dorf hinein – und wieder heraus führte. Jedenfalls früher. Heute aber war das Dorf völlig abgeschnitten von der Welt.

Die Dorfbewohner waren verzweifelt.


Drei mutige Männer des Dorfes waren schon ausgezogen, um gegen das Ungeheuer zu kämpfen. Aber welche Waffe sie auch wählten, das Tier besaß magische Kräfte und schlug mit doppelter Kraft zurück.

Der erste Ritter schwang einen Holzknüppel und wurde mit einem doppelt so großen Knüppel niedergeschlagen.

Der zweite Ritter wollte das Ungeheuer mit einer Fackel verbrennen, doch stieß es eine doppelt so heiße Flamme aus, und von dem jungen Mann blieb nur ein Häufchen Asche zurück.

Der dritte Ritter führte ein Schwert aus Stahl. Das doppelt so lange und zweimal so schnelle Zauberschwert des Ungeheuers hieb den Ritter kurzerhand in zwei Stücke.

Nachdem nun diese drei Ritter ein so schreckliches Ende gefunden hatten, wagte sich niemand im Dorf mehr, es mit dem Ungeheuer aufzunehmen. Die Dorfbewohner gewöhnten sich an ihre Grenzen.

Eines Tages verkündete Jack, der Narr des kleinen Dorfes, er habe eine neue Idee, wie man das Ungeheuer besiegen könne.

Die meisten Leute lachten nur traurig. Doch einige Neugierige und Mutige gingen mit Jack die Straße zum Dorf hinaus. Sie halfen ihm auch, Speisen und Wasser bis an die Stelle zu bringen, an der das Ungeheuer auf der Straße hockte.

Das Ungeheuer brüllte, bäumte sich auf und starrte Jack an. Jacks Begleiter hielten die Luft an, als der unverzagte junge Mann schließlich einen Apfel nahm und auf das Tier zuging. „Hast du Hunger?“ fragte Jack das Tier.

Die Augen des Ungeheuer verengten sich zu Schlitzen und es schnüffelte an dem Apfel. Als es sein riesiges Maul aufsperrte, fiel eine der Frauen hinter Jack in Ohnmacht. Doch das Tier nahm den Apfel mit seiner Pfote behutsam aus Jacks Hand. Es ballte die Pfote zur Faust. hob sie gen Himmel und ließ sie dann wieder vor den erstaunten Dorfbewohnern zu Boden sinken.

Bamm ! Als das Ungeheuer die Faust öffnete, lagen darin zwei Äpfel, die saftiger, größer und auch röter waren als der Apfel von Jack.
Auf die gleiche Weise gab es für einen Krug mit Wasser zwei goldene Amphoren mit süßem und klarem Wasser.

Die Leute rannten zurück ins Dorf, um den Zurückgebliebenen von dem Wunder zu erzählen. Bei ihrer Rückkehr lächelte Jack das Ungeheuer an, und es erwiderte ein so warmes Lächeln, dass nun auch die skeptischsten Dorfbewohner in dem Tier nun keinen Fluch mehr sahen, sondern fortan einen Segen.

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3 Kommentare

  1. Geschichte
    Ich finde die geschichte gut geschrieben und sehr clever gedacht
    so klug sein ist echt sehr nützlich und so einen coolen drachen hätte ich auch gern.

    • Aphrodite und der Drachen 🙂

      Hallo Aphrodite; 

      ja – so einfach kann es sein, mit einem Drachen umzugehen. Kluge Frauen vom Schlage Aphrodite wissen das 🙂 

      Liebe Grüße
      Angel

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