Der Gott Rama gilt als die siebente Inkarnation des Gottes Vishnu und ist bekannt als Held des hinduistischen Epos „Ramayana“. Der Mythos von Sri / Gott Rama und seiner Shakti, der Göttin Sita, Inkarnation der Göttin Lakshmi, ist heute sehr beliebt in Indien. Alljährlich wird ein neuntägiges Festival „Ramnavami“ zu Ehren der Geburt des Rama gefeiert.
Der Gott Rama – Held des Epos Ramayana
Rama ist der Held des hinduistischen Epos „Ramayana“. Im Ramayana Epos geht es um den Kampf von Sri / Gott Rama gegen den Dämonenkönig Ravana.
Mit Hilfe seines treuen Dieners Hanuman gelingt es Rama, den Dämonenkönig zu besiegen. Dieser Mythos ist heute sehr beliebt in Indien. Alljährlich im April, wird das Fest „Ramnavami“ zu Ehren von Rama und Sita gefeiert.
Der Mythos im Epos Ramayana erzählt, dass sich der Gott Vishnu eigens in den Gott Rama und seine drei Brüder inkarniert hatte, um den Dämonenkönig Ravana sein übles Handwerk zu legen. Lakshmi, seine göttliche Gefährtin ihrerseits erschien als die Göttin Sita auf Erden und wurde in dieser Gestalt zum Sinnbild der treuen Ehefrau.
Neben Ravana und Sita schufen die Götter zu dieser Zeit auch ein Heer von Affen, samt seinem Heerführer Hanuman. Hanuman und das Affenheer haben die Aufgabe, dem Gott Rama den Weg zu seinem Erzfeind Ravana freizukämpfen.
Ravana entführt Sita
Ravanas wird als ein Ungeheuer mit 20 Armen, glühenden Augen und Säbelzähnen beschrieben. Sein bevorzugter Zeitvertreib galt der Vergewaltigung von Prinzessinnen.
So wurde er denn auch der Gattin von Rama: Sita ansichtig und beschloss, sie in seinen Palast zu entführen. Ravana lauerte Rama und Sita während einer Jagd auf.
Als Rama gerade der Spur eines goldenen Hirsches folgte, näherte der schreckliche Ravana sich der schönen Sita in Gestalt eines Heiligen. Sobald Ravana die schöne Sita zu fassen bekommen hatte, verwandelte er sich wieder in das Ungeheuer. Ravana ergriff Sita und flog mit ihr nach Lanka in seinen Palast.
Der Kampf des Rama um seine schöne Sita
Nachdem Hanuman das Versteck von Ravana ausfindig gemacht hatte, belagerte der Held Rama die Stadt Lanka. Schließlich kam es zum Kampf – Rama gegen Ravana. Jedes Mal, wenn Rama dem Ungeheuer eines seiner Köpfe abgeschlagen hatte, wuchs ein neuer Kopf an derselben Stelle.
Schließlich schoss Rama einen Pfeil, den Brahma eigens für diesen Kampf gemacht hatte, auf den Dämonenkönig. Der Pfeil schoss durch die Brust von Ravana, kam am Rücken wieder des Ungeheuer wieder heraus und landete schließlich im göttlichen Köcher des siegreichen Helden Rama.
Die Göttin Sita, Inkarnation von Lakshmi
Die Göttin Lakshmi / Sita lebt in ihrer Sita Inkarnation als die Tochter des Königs Janaka. Der König findet seine kleine Tochter in einer Ackerfurche. Er beschließt, Sita nur einem Mann zu geben, der den großen Bogen von Shiva spannen kann. Anders als allen anderen Bewerbern gelingt dies schließlich dem Helden Rama.
So ist Rama gerüstet für seinen großen Kampf gegen Ravana. Außerdem bekommt Rama nun die Göttin Sita zur Ehefrau. Nachdem Rama und Sita geheiratet hatten, werden sie allerdings erst einmal dazu verurteilt, für viele Jahre allein im Wald zu leben.
In dieser Zeit trägt es sich zu, dass der Dämon Ravana, jener, für dessen Vernichtung Vishnu als Rama inkarnierte, auf die schöne Sita aufmerksam wird. Mit einer List gelingt es ihm Sita nach Lanka entführt hat. Dort bedroht, täuscht der Dämon die schöne Sita, um sie dazu zu bewegen, sich ihm hinzugeben. Sita aber, zu welchen Tricks und Drohungen der Dämon Ravana auch greift, lehnt ab.
Rama jedoch, nachdem er mit Hilfe von Hanuman und seinem Heer, den Dämonen Ravana besiegt hatte, zweifelt an der Treue seiner Frau. „Welcher Ehrenmann würde eine Frau zurücknehmen, die im Hause eines anderen gelebt hat?“ entgegnet er ihren Unschuldsbeteuerungen. Schließlich weiß Sita sich keinen anderen Rat, als sich einer Feuerprobe zu unterziehen. Sie lässt sich auf einem Scheiterhaufen in Brand stecken. Der Feuergott Agni aber holt sie aus den Flammen und legt sie Rama in die Arme.
Sita und ihre beiden Söhne
In einer anderen Geschichte wird erzählt, dass zwar Rama, nicht aber sein Volk auf die Treue der schönen Sita vertraut. So verstößt Rama die, mit Zwillingen schwangere, Sita schweren Herzens erneut.
Die treu liebende Göttin Sita geht für weitere 15 Jahre Jahre in die Wälder, lebt auch nun wieder in einer Einsiedelei und bringt die Zwillingssöhne Kusha („Gras“) und Lava („Geschnittenes“) zur Welt.
Als seine Söhne zu Jünglingen heran gewachsen sind, begegnet der Gott Rama den beiden während der Jagd und erkennt sie als seine Kinder. Dennoch fordert er von Sita erneut einen Beweis ihrer Treue. Und die Göttin Sita beteuert abermals, nie an einen anderen Mann gedacht zu haben. Doch nimmt sie das Misstrauen von Rama nicht noch einmal hin. Statt dessen bittet sie ihre Mutter Erde (Bhūmi), ihren Schoß für sie zu öffnen. Rama will Sita zurück halten, doch Sita gibt nicht noch einmal nach. Ein Thron mit Schlangen erscheint und Sita entschwindet. Rama gibt daraufhin die Herrschaft an seine Söhne ab und verlässt diese Inkarnation.
Dieses Mal endet der Mythos also nicht in einem Happy End. Rama und Sita werden sich erst als Vishnu und Lakshmi und dann in ihrer nächsten, der achten, Inkarnation, wieder treffen. Und auch um diese achte Inkarnation als Krishna und Radha ranken sich beliebte Mythen.
Göttin Sita und Gott Rama – Festival: Ramnavami
- Ramas Geburtstag Ramnavami ist vor allem im Süden Indiens ein sehr beliebtes Fest. Alljährlich wird es neun Tage lang im April gefeiert. Viele Hindus fasten am ersten Tag des großen Ereignisses. In Ayodhaya, der Geburtsstadt Lord Ramas, wird an diesem ersten Tag des Festivals ein grosser Markt abgehalten.
- Wenn Sie zu dieser Zeit im Südindien sind, haben Sie die Gelegenheit, die Geschichte des Ramayana als Schauspiel zu erleben.
- Tausende Pilger halten sich in diesen Tagen in Ayodhaya auf. Farbenfrohe Prozessionen werden gehalten. Sie stellen die Hin- und Herbewegungen von Rama, seine Frau Sita und Hanuman dar.
Literaturquellen:
Ramayana die Geschichte vom Prinzen Rama, der schönen Sita und Dem Großen Affen Hanuman, übersetzt und herausgegeben von Claudia Schmölders, Diederichs Verlag, München 1994
Bildquellen:
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