Die römische Göttin Fortuna gehört, zumindest ihrem Namen nach, zu den bekanntesten Göttern der Antike. Götter waren in allen Regionen dieser Welt viele Jahrtausende lang allgegenwärtig und ungemein wichtig für das tagtägliche Leben der Menschen. Egal, ob man in das Ägypten, Griechenland oder Rom der tieferen Vergangenheit blickt – die Menschen fühlten sich eng mit ihren Gottheiten verbunden. Bei allen Unterschieden im Detail – war genau das ganz genau so in den vielen verschiedenen Religionen in Asien, Australien oder Amerika. Mit der Göttin des Glücks und des Schicksals konzentrieren wir uns hier auf das alte römische Reich. Es läutete bereits im 8. Jahrhundert vor Christus seine unglaubliche Sieges-Epoche ein.
Die römische Göttin Fortuna in der heutigen Zeit
Schon mal von der „Jagd nach der Glücksgöttin Fortuna“ gehört? Viele Personen kennen diesen Satz sicherlich zu gut und er spiegelt in hervorragender Manier wider, wie existent die Gottheit in unserer heutigen Welt noch ist. Glücksspiel ist keineswegs nur ein Phänomen der Vergangenheit, sondern erfreut sich auch in der heutigen Zeit einer großen Beliebtheit. Vergleichsportale machen den Spielspaß für viele besonders attraktiv, da man innerhalb kürzester Zeit die verschiedensten Spiele vergleichen kann.
Religionen – religio
Wer sich ein wenig mit Weltgeschichte und den Religionen dieser Welt befasst, staunt, wie ähnlich sich Religionen sind. Genauer: Philosophen und Soziologen, die Religion beschreiben, sind sich darin einig, dass die frühen Religionen sehr ähnliche Strukturen entwickelten. Die Verehrung von mächtigen Gottheiten entstand überall, wo Menschen lebten, aber sie entstand faktisch unabhängig voneinander. Der Unterschied zwischen frühen Religionen und den großen monotheistischen Weltreligionen aber ist unübersehbar. Der entscheidende Unterschied war:
In den frühen Religionen wie Ägypten, Sumer, Griechenland oder auch Indien, Peru etc. unterschieden die Menschen viele verschiedene Götter. Sie waren mächtig, aber man konnte mit ihnen reden. Sogar verhandeln. In den späteren monotheistischen Weltreligionen wie Judentum, Christentum, Islam und Buddhismus gab es nur eine höchste Instanz. Allmächtig, unbeobachtbar, jenseits dessen, was Mensch sich vorstellen kann.
Unabhängig von den großen Weltreligionen, die heute noch immer einige Macht haben, genießen Götter der frühen Religionen ein hohes Ansehen in der breiten Bevölkerung. Die aus der römischen Mythologie entstammende Göttin Fortuna ist ein perfektes Beispiel dafür.
Servius Tullius und die Göttin des Glücks
Fortuna erlangte bereits zu den Anfängen des großen und weltberühmten römischen Reichs Popularität, da der sagenhafte König namens Servius Tullius ihr huldigte. Um die Gottheit positiv zu stimmen, soll Tullius den Bau von insgesamt 26 Tempeln in Auftrag gegeben haben. Doch was brachte den König bloß dazu, ein derartig großes Bauvorhaben in die Wege zu leiten?
Die Antwort ist, so die Legende, in der Kindheit Tullius zu finden. Als Sohn einer Sklavin hätte er keine oder nur sehr geringe Chancen gehabt, sich in der hierarchischen Ordnung nach oben zu arbeiten. Doch die Glücksgöttin war ihm gegenüber wohlgesonnen. So wurde er, mit Fortunas Unterstützung, schließlich zum König des Landes.
Fortuna wurde im weiteren Verlauf des römischen Reichs immer beliebter und genoss ein sehr hohes Ansehen in der breiten Bevölkerung. Das, was Tullius begann, wurde schnell im gesamten Land zu einer Art Normalität. So kam es, dass viele andere Herrscher, Könige und einflussreiche Personen es ihm gleich taten und Tempelanlagen für die Glück bringende Gottheit aufzogen.
Die römische Göttin Fortuna des Glücks
Hinsichtlich ihres Charakters durchlief Fortuna im Laufe der Zeit einen deutlichen Wandel. Zu Anfangszeiten war sie eher als Fruchtbarkeitsgöttin bekannt. Doch diese Funktion verlor sich nach und nach. Das Bild der vielschichtig gestrickten Gottheit setzte sich durch, die zudem auch als sehr wankelmütig galt. Glück kommt und geht, wie der Lauf der Welt, wie das Schicksal sich dreht. Und keiner weiß, wann einem das Glück hold ist oder wann Unglück droht. Heute würde so mancher den Kopf wiegen, denn man soll und auch will durchaus selbst seines Glückes Schmied sein. Doch so ganz allein für sich sieht auch ein Heutiger sich nicht auf seinem Lebensweg. Der Zufall ist immer mit von der Partie.
Möge Fortuna uns wohlgesonnen sein
Neben dem Glücksrad ist das Füllhorn für diese Göttin wichtig, da sie mit ihm das Schicksal, Glück und auch Unglück an die Menschen verteilte. Ähnlich, wie man es bereits von der Göttin Justitia kennt, erfolgte dieses Verteilen grundsätzlich ohne jegliches Ansehen. Später galt Fortuna also nicht mehr als Fruchtbarkeitsgottheit, sondern als Inbegriff des Glücks im Sinne von Zufall und auch des Schicksals. Der Satz „möge uns Fortuna wohlgesonnen sein“, tauchte mit ziemlicher Sicherheit vor der ein oder anderen Schlacht auf. Die Hoffnung war, auf diese Weise das Geschehen auf dem Schlachtfeld positiv für sich zu beeinflussen.
Die römische Göttin Fortuna heute
Fortuna gehört heute zu den besonders bekannten römischen Göttern, was eigentlich nur daran liegen kann, dass virtuelle Glücksspiele heute besonders beliebt sind. Fortunas Blicke schweifen dabei wie selbstverständlich über den virtuellen Spieltisch. Noch immer verlassen sich viele Spieler auf die tatkräftige Unterstützung der Glücksgöttin, sodass man hohe Bekanntheitsgrad der Göttin wohl klar mit ihrer Beliebtheit innerhalb der Glücksspielwelt zusammenhängt. Den Grundstein dafür haben übrigens schon die damaligen „Spielbanken“ gelegt. Die Spielchips und Coins dieser, im 18. und 19. Jahrhundert weitverbreiteten institutionalisierten Glücksspielstätten, wurden oftmals mit einem Bild von Fortuna verziert.
Quellen:
- Text: Göttin des Glücksrads
- Bilder: © Taddeo Kuntze / pl.pinterest.com / Rolf Handke / pixelio.de / Stux / pixabay
„…war die Glücksgöttin ihm gegenüber jedoch wohlgesonnen…“ und „Möge uns Fortuna wohlgesonnen sein“. Das ist ein beliebter Fehler und geht allenfalls nur umgangssprachlich grade noch durch. Korrekt müsste es aber heißen „wohlgesinnt“. Kommt von Gesinnung. Gesonnen dagegen bedeutet Willens sein, etwas zu tun.
Ob es nun Aberglaube oder ein tatsächlicher Zusammenhang ist: Die Götter des Glücks, Fortuna vor allem, scheinen das unstillbare Vertrauen der Glücksspieler in die hohe Macht, wie sie die schwarze Acht, behandeln, ist unglaublich.