Die eigenen Sinne zu entwickeln – viele Menschen kommen nie auf die Idee. Wozu? Die hab’ ich doch! Es geht oft schon mit der Frage los, über wie viele Sinne der Mensch verfügt: Fünf Sinne, sechs oder sieben Sinne? Und auf die Idee, dass Menschen alle ihre Sinne entwickeln müssen, wenn sie sich spirituell entwickelt wollen, kommen viele auch nicht. Dabei braucht man fein differenzierte Sinne sowohl beim Meditieren als auch beim Orakeln. Willst du deine Sinne verfeinern, ist es entscheidend, genau hinzuspüren.
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Sinne verfeinern – mit den eigenen Sinnen die Welt erspüren
Logisch betrachtet, ist es doch klar: Je feiner du deine Sinne entwickelst, desto intensiver und differenzierter nimmst du dich selbst, die Welt und andere Menschen wahr. Du beginnst, die Welt buchstäblich mit deinen eigenen Augen zu sehen, mit deinen eigenen Ohren zu hören und mit deiner eigenen Haut zu spüren. Wenn du deine Sinne verfeinerst, verändert sich deine Welt. Sie beginnt, mit dir zu sprechen. Das kann anfangs verunsichern. Jeder, der meditiert, künstlerisch tätig ist oder unternehmerisch denkt, weiß das. Du wirst sensibler für alles, was für dich wichtig ist – du siehst, hörst und spürst selbst die kleinsten Signale.
Die Sinne erweitern statt Scheuklappen hätscheln
Anstatt kategorisch „Nein“ zu sagen, erweitere deine Perspektive: „Okay, so geht’s nicht, wie könnte es stattdessen gehen?“ Was natürlich nicht heißt, dass du niemals „Nein!“ sagen solltest. Im Gegenteil, im Alltag ist ein schnelles Nein oft produktiver als ein schnelles, oft allzu schnelles, Ja. Aber pure Ablehnung schneidet dich von neuen Möglichkeiten ab und macht dich auf Dauer unglücklich. Egal, ob diese Ablehnung gegen dich selbst, gegen andere oder gegen die Welt gerichtet ist. Versuche, deine Sinne zu verfeinern, um neue Wege und Chancen zu entdecken.
Alle Sinne entdecken, statt blind und flach bleiben
Es gibt kein universelles Rezept für Glück, das bei jedem Menschen gleich funktioniert. Wie könnte es auch? Doch es gibt einen Ansatz, der für alle funktioniert: Verfeinere deine Sinne: Liebe, was du tust und wie du es tust. Sei leidenschaftlich bei der Sache und achte bewusst darauf, was und vor allem wie du siehst, hörst und spürst – möglichst oft.
Bewusst und zärtlich fein wahrnehmen
- Wenn du sprichst, hörst du den Klang deiner eigenen Stimme? Wie beeinflusst dieser Klang dein Selbstbild und das Bild, das andere von dir haben?
- Beim Gehen: Spürst du den Boden unter deinen Füßen, den Wind auf deiner Haut? Diese kleinen Wahrnehmungen können dich mit dem Hier und Jetzt verbinden.
- Beim Schreiben: Fühlst du, wie der Stift über das Papier gleitet? Kannst du die Bedeutung hinter den Worten spüren?
- Beim Zuhören: Nimmst du die Nuancen in der Stimme deines Gegenübers wahr? Kannst du den unausgesprochenen Subtext erfassen?
Wenn du es lernst, neugierig und aufmerksam wahrzunehmen, zu lauschen, zu ertasten, hinein in dich zu spüren, wirst du immer tiefer verstehen, was dich glücklich macht. Deine Sinne zeigen dir deinen nächsten Schritt – einen Schritt, den niemand anders für dich gehen oder ihn wissen kann. Mir selbst wurde erst nach und nach bewusst, dass es auf zärtlich feine Wahrnehmung ankommt. Und dass jedes Tier sehr fein und differenziert wahrnehmen kann, je nachdem, welche Sinne es zum Überleben braucht. Und das gilt auch für uns Menschen, die wir ja auch Tiere sind. David Abram mit seiner Forschung zur Sinnlichkeit habe ich diese Einsicht (auch) zu verdanken. (Verlinkt siehe unten → Quellen)
Die Sinne verfeinern durch Künste, Meditieren und Orakeln
Deine Sinne und deren Zusammenspiel kannst du auf vielerlei Arten verfeinern. Neben den Künsten, dem Meditieren und Orakeln gibt es noch viele Wege mehr, wie etwa Kontemplation, aufmerksames Beobachten, Reflektieren oder auch Kochen. Immer geht es darum, Unterschiede zu machen, die zuvor völlig irrelevant für dich waren.
Sinne durch verschiedene Künste schulen und verfeinern
Die traditionellen Lehrer feiner Sinne sind in unserem Kulturkreis die Künste. Nicht erst bei den Griechen, sondern schon bei den alten Ägyptern gab es schon Götter für Musik, Tanz, Dichtkunst, (Kunst-) Handwerk. Jede Kunst in ihrem Bereich, in ihrem jeweiligen Bereich ist ein super bewährtes Mittel, um menschliche Sinne zu schulen, auszudifferenzieren und so immer weiter zu verfeinern. Ob es die Malerei ist, die deinen Sehsinn anspricht, Musik für das Gehör, oder die Bildhauerei, die deinen Tastsinn fordert – jede Kunstform trainiert und verfeinert deine Sinne auf ihre Weise. Na ja – und du musst ja nicht in allen Bereichen super differenziert und fein wahrnehmen können, sondern vor allem in denen, die dich anziehen, in denen dir eine Welt aufgeht.
Meditieren bewirkt ein Zusammenspiel aller Sinne
Beim Meditieren brauchst du all deine Sinne, da du mit ihnen den Fokus, auf den du deine Aufmerksamkeit lenkst, nicht nur hören oder sehen, sondern auch spüren und fühlen lernst. Je besser dir das Hin-spüren gelingt, desto interessanter wird der Fokus, welcher das auch sein mag. Zudem ist das Besondere beim Meditieren, dass du dabei so feine Sinne entwickelst, dass ihr Zusammenspiel zu einem eigenen „Sinnesorgan“ oder eben einem weiteren „Sinn“ wird. So erzeugt sich, so meine aktuelle Überzeugung, auch das, was wir Sinn (des Lebens etwa) nennen.
Schließlich die Kunst des Orakelns
Auch die Kunst des Orakelns kann dir beim Verfeinern deiner Sinne helfen. Sie fordert dich dazu auf, deine Sinne in alle denkbaren und fühlbaren Richtungen auszustrecken. Du musst dich darauf einlassen, auch sehr feine und vor allem überraschende Unterschiede zu bemerken und zu verstehen. Orakeln ist alles andere als eine blinde Glaubensübung. Wenn du dich mit Orakeln beschäftigst, schulst du alle deine Sinne, indem du lernst, sie in alle Richtungen auszustrecken und ihnen immer mehr zu vertrauen. Sie haben ihre eigene Weisheit. Es sind deine, das ja, und doch sind sie nicht unter deiner Kontrolle. Durch diese Erfahrung deiner miteinander verwobenen und vernetzten Sinnlichkeit kannst du deine Wahrnehmung Schritt für Schritt immer weiter verfeinern. Und, was auch ein wichtiger Sinn von Orakeln ist, du gewinnst immer mehr Sicherheit und Selbstbewusstsein in Situationen, in denen du etwas entscheiden musst, das für dich wichtig ist.
Quellen
- Text: Die Sinne lassen sich verfeinern, wenn Sie Ihre Wahrnehmung schulen. / Es gibt kein Rezept für Glück / Film mit David Abram: Become animal / Buch von David Abram: Im Bann der sinnlichen Natur
- Bilder: © Depositphotos / Depositphotos / Depositphotos / Depositphotos
Und Sinnlichkeit? Wenn ich danach suche, bekomme ich Ero_Tik Seiten angezeigt?
Ja, ich weiß, aber Google & Co verkünden nicht die „Wahrheit“. Und auch Reflexion und Forschung auf diesem Gebiet interessiert Google & Co eher weniger. 😉 Eher Ero-Tik, soweit sie sich in Geld verwandeln lässt.
Was hat Sinne verfeinern mit Göttern zu tun?
Ok verstehe, Götter versteht man, hier in der westlichen Welt, eher als fern der täglichen Sinnenwelt. In anderen Kulturen ist das ganz anders. Und auch wir sind ja nicht schicksalhaft an den sinnenfeindlichen Monotheismus gebunden. Ich lass es kreisen, danke für deine Frage, bwz. Einwand. ✨
Ich halte echten Monotheismus für Schwachsinn. In der ECHTEN Einzahl kann das nicht funktionieren. Man benötigt mindestens 2, binär betrachtet also 0 und 1. 0 und 1 können vervielfacht werden (0 – 0 – 1, 1 – 0 – 0 – 1, 1 – 1 – 0 – 0 – 1 und so weiter). Außerdem hieß es hier einst auch, dass Weltreligionen nicht vom Himmel fallen ->
https://www.die-goetter.de/weltreligionen-nach-der-achsenzeit