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Fasten für die Götter

Hippokrates - der berühmteste Arzt der AntikeFasten hat natürlich auch einen allgemein gesundheitlichen Aspekt, der Ursprung des Fastens ist jedoch in erster Linie religiöser Natur. 

Schon vor Jahrtausenden galt das Fasten als Ausdruck von besonderer Tugend angesehen und in vielen Kulturen mit Bewunderung oder gar Ehrfurcht bedacht. Menschen, die aus religiösen Hintergründen sich im Fasten über einen bestimmten Zeitraum hinweg übten, galten als besonders religiös und wurden mit viel Respekt angesehen.

Die Enthaltsamkeit von Speisen und Getränken und vor allem von Genussmitteln, wie Alkohol und Tabak, galt als verinnerlichte Art zu zeigen, dass man sich aufopfert für den Glauben, die jeweilige Religion und den Riten und Gebräuchen bedingungslos Folge leistet.

Das Wort „Fasten“ an sich und dessen Ursprung erklärt sich fast wie von selbst und dass es noch heute in vielen Ländern als weit verbreitetes Ritual gilt. Fasten bedeutet, sich an den Geboten der Enthaltsamkeit halten zu wollen.

Das Wort „Fastan“ kommt aus dem gotischen Sprachgebrauch und bedeutet so viel wie Halten, Festhalten oder auch Bewachen von etwas.

Fasten früher und heute

Fasten kann man selbstverständlich auch ohne religiösen Hintergrund oder ähnliche Gründe. Weit verbreitet ist heute zum Beispiel das sogenannte Heilfasten, bei dem der „Enthaltsame“ vor allem die Absicht hat, sich selbst oder auch einfach seinem Körper eine Auszeit zu gönnen. Schon der berühmte griechische Arzt Hippokrates zur Zeit der Blüte der griechischen Polis wusste: 

Wer stark, gesund und jung bleiben will,
sei mäßig, übe den Körper, atme reine Luft
und heile sein Weh eher durch Fasten
als durch Medikamente.

Rituelles bzw. religiös motiviertes Fasten ist meist an besondere Zeiten im Jahr gebundenHippokrates ist uns heute vor allem durch den Hipporatischen Eid und vielen auch als der berühmteste Arzt des Altertums bekannt. Was wenige wissen, ist dass die Familie aus der Hippokrates stammt, sich als direkte Nachkommen des Heilgottes Asklepios fühlten. Fühlten ja – es heißt, dass sie tatsächlich als verwandt mit dem Gott der Heilkunst von Ihren Zeitgenossen angesehen wurden. 

Denn Fasten – nach allen Regeln der Kunst hat die Wirkung, der Körper nicht mit Verdauung beschäftigt wirkt und so seine Selbstheilungskräfte aktivieren kann. Manche fasten aber auch nur gelegentlich ein paar Tage, zum Beispiel um sich leichter und damit wohler zu fühlen oder um ein paar Pfunde weniger auf die Waage zu bringen.

Generell ist bei jedem längeren Fasten Umsicht und möglichst genaue Kenntnis über die Prozesse und Phasen, die beim Fasten typischerweise auftreten angeraten. Ansonsten ist die Chance, die Fastenzeit durchzuhalten nicht besonders hoch. Und wenn doch, kann man seinem Körper durch unvorbereitetes Fasten durchaus Schaden zufügen. 

Sehr zu empfehlen ist regelmäßiges Fasten durchaus im Zusammenhang mit – natürlich auch regelmäßigem – Meditieren. Denn beim Meditieren will und muss der Körper zunächst einmal zur Ruhe kommen, er sich die Aufmerksamkeit des Meditierenden auf sein Mantram zum Beispiel für längere Zeit aufrechterhalten lässt. 

Vom Fasten für die Gesundheit von Leib und Psyche mal abgesehen gibt es auch heute in vielen Religionen nach wie vor Riten, die darauf zielen, sich selbst zu reinigen und damit dem Gott oder auch den Göttern durch diese Enthaltsamkeit über einen bestimmten Zeitraum hinweg seine Demut zu beweisen.

Den Ursprung hat das Fasten in der christlichen Welt nach dem Vorbild Jesu Christi, der vierzig Tage in der Wüste fastete, seine treuen Begleiter und Weggefährten später taten es ihm gleich und fasteten ebenfalls.

Das Reglement im Christentum verlangte, dass das Fasten am Aschermittwoch beginnt und 40 Tage anhalten sollte, der Karfreitag bis 12 Uhr, die jeweiligen Freitage der vier jährlichen Quatemberwochen und auch die Mittwoche und Samstage der vier jährlichen Quatemberwochen galten als Fastentage.

Aber auch vor Weihnachten, Pfingsten, Mariä Himmelfahrt und Allerheiligen galten und gelten noch heute als Fastentage. Diese allerdings beschränken sich nur auf den entsprechenden Tag und nicht auf einen bestimmten Zeitraum über mehrere Tage. Hier kann man dann auch von einer Abstinenz oder auch Enthaltung sprechen.

Sehr zu empfehlen ist Fasten im Zusammenhang mit MeditationVom so genannten Fastengebot selbst waren alle Menschen unter 21 Jahren ausgenommen und auch die älter als 59 waren. Ebenso Menschen, die schwere Arbeiten leisten und verrichten mussten und denen eine Fastenzeit körperlich zu sehr zusetzen würde. Schwache und Kranke waren ebenfalls aus den Fastengeboten entzogen.

Die heutige Fastenordnung im Christentum ist wesentlich lockerer und humaner. Die Kirche schreibt den Gläubigen nicht mehr detailliert vor, wie und wann sie zu fasten haben. Sie fordern nur auf, dass sie währen der üblichen Fastenzeiten sich der Frömmigkeit und Nächstenliebe widmen sollten.

Der Ursprung soll den alten Ägyptern zugrunde gelegt sein.Die Ägypter waren sogar so schlau und legten ihre Fastenzeit exakt in die Laichzeit der Fische, die sie gerne verspeisten. So wurde ihre Grundnahrung gesichert und die Fische konnten sich reich vermehren und wurden währenddessen nicht gestört und dezimiert durch den Fischfang.

Fasten mit religiösem Hintergrund

Noch heute wird in etlichen Religionen das Fasten mit extremer Gewichtung und Ernsthaftigkeit zelebriert und durchgeführt. Ganz speziell bei Völkern arabischer Herkunft und Ursprungs beispielsweise, ist das Fasten ein Ritus, den es gilt auf jeden Fall weitestgehend einhalten zu können. Der so genannte Ramadan wird noch heute vom Gros der Bevölkerung mit sehr viel Enthusiasmus und Hingabe vorgenommen.

Viele Türkische Mitmenschen fasten beispielsweise auch wenn sie berufstätig sind und verzichten tagsüber auf Speisen und Getränke und auf Genussmittel. Das hat zur Folge, dass es vielen Menschen exakt in dieser Zeit sehr schlecht geht, denn sie müssen sich quasi nach Sonnenuntergang und in der Nacht bis zum Morgen um vier Uhr damit beschäftigen, was und wie viel sie essen können und dürfen.

Der Körperkreislauf besonders bei Frauen macht in dieser Zeit sehr schnell schlapp. Kinder müssen in diesen Ländern und Regionen übrigens nicht fasten und sind von diesem Ritual befreit.

Auch Menschen mit Leiden und Gebrechen müssen nicht fasten. Sobald aber diese anstrengende Zeit des Fastens vorüber ist, feiert das türkische Volk das traditionelle Zuckerfest, das auch als das Fastenbrechen gefeiert wird.

Hierbei werden viele Köstlichkeiten und vor allem auch Süßes in großen Mengen allen Gästen offenbart und angeboten. Das Ende des Fastens wird so gefeiert und dass man es auch geschafft hat zu fasten. Das Heilfasten ist erst im Laufe der Zeit entstanden und auch die Erkenntnis, dass das Fasten durchaus auch ganz positive Aspekte mit sich bringen kann.

Darunter als erste Erkenntnis natürlich auch, dass man eine Menge etlicher überflüssiger Pfunde in dieser Zeit loswerden kann. Es gilt noch heute als gesund, belebend und erfrischend zugleich.

Quellen:

https://vitalinstitut.net/heilfasten/
https://bistum-augsburg.de/Hauptabteilung-VI/Glaube-und-Lehre/Glaubenslehre/Glaubensfragen/Fastenzeit-frueher-und-heute
https://de.wikipedia.org/wiki/Fest_des_Fastenbrechens

Bildquellen:

© wikipedia.de
© stux / pixabay.com
© antranias_/ pixabay

 

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