StartWeisheit & MagieKann ein Ja Nein Orakel überhaupt zuverlässig sein?

Kann ein Ja Nein Orakel überhaupt zuverlässig sein?

Was brauchst du für ein "Ja Nein Orakel" ? - Es reicht ein Gegenstand, der zwei Seiten hat, die du eindeutig als Vorder- bzw. Rückseite festlegen kannst. Viel wichtiger aber für dieses beliebte Orakel ist etwas ganz anderes.
Was brauchst du für ein „Ja Nein Orakel“? – Es reicht ein Gegenstand, der zwei Seiten hat, die du eindeutig als Vorder- bzw Rückseite festlegen kannst. Viel wichtiger aber für dieses beliebte Orakel ist etwas ganz anderes.

Ein „Ja Nein Orakel“ ist, anders als die meisten anderen Orakel, leicht zu deuten. Du brauchst auch keine speziellen Orakelkarten oder bestimmte Münzen, damit es funktioniert. Du kannst nehmen, was du gerade zur Hand hast. Also alles ganz easy? Na ja! Können „Ja Nein Orakel“ denn zuverlässig sein? Ja und Nein! Denn bei einem Ja-Nein-Orakel kommt alles darauf an, wie du dich auf den Moment des Orakelns vorbereitest. Und das betrifft bei einem Orakel, das nur mit Ja oder Nein antwortet, nicht nur die Frage, sondern auch die beiden möglichen Antworten. Mach dich auf eine Überraschung gefasst! Du kannst ihm (nur) dann vertrauen, wenn du dir, was deine Frage betrifft, selbst vertraust. Nur – wie kommst du dahin?

Was brauchst du für ein „Ja Nein Orakel“?

Als „Werkzeug“ für ein „Ja Nein Orakel“ kannst du nehmen, was du gerade zur Hand hast: eine beliebige Orakelkarte, Tarotkarte oder irgendeine Münze. Selbst ein (kleines) Buch oder irgendein anderer Gegenstand, der eine eindeutige Vor- und Rückseite hat, funktioniert als Werkzeug für dieses Orakel. Und du kannst gern auch unser „Ja Nein Orakel“ nehmen.

Versuche es mal und stelle dem Orakel deine Frage:

Ja oder Nein – das ist doch Schwarz-Weiß-Denken?

Allerdings – eben deshalb wäre es komplett sinnlos, ein „Ja Nein Orakel“ nur weil es ein Orakel ist, für zuverlässig zu halten, so zuverlässig gar, dass du seiner Antwort ohne Wenn und Aber vertrauen könntest. Warum dies?

Typisch für das Schwarz-Weiß-Denken, wie wir es kennen, ist, dass die beiden Seiten, Ja – Nein in dem Falle, nicht als gleichwertig erlebt und auch nicht als gleichwertig kommuniziert werden. Bei Gegensatzpaaren wie Gut-Böse, Schön-Hässlich oder Wahr-Falsch ist offensichtlich, welche der beiden Seiten als wertvoller gilt. Aber auch Groß-Klein, Licht-Dunkelheit, Mann-Frau, Rechts-Links oder Kultur-Natur sind für viele Menschen keine gleichwertigen Begriffspaare. Manche sind etwa eher „Team Licht“, andere „Team Dunkelheit“.

Wann also würdest du einem „Ja Nein Orakel“ vertrauen, und das würde ja bedeuten: Wann würdest du tun, was es dir sagt? Wenn es dir zu dem rät, was dir auch lieber wäre? Oder wenn es dir zum Gegenteil rät?

Wie auch immer du diese Frage beantwortet hast – früher oder später, vermutlich sogar unmittelbar, stellen sich Zweifel ein. Doch diesen Zweifeln kannst du entkommen.

Was kannst du tun, um einem Ja Nein Orakel zu vertrauen?

Ein Ja Nein Orakel würde ich nur dann wagen, wenn ich mich gründlich vorbereitet habe. Die unverzichtbaren drei To-dos sind meiner Erfahrung nach immer dieselben. Und ja, ich experimentiere mit diesem Orakel seit vielen Jahren. Je nachdem, um was für eine Entscheidung es sich handelt, kann man noch weitere Spielregeln einbauen. Konzentrieren wir uns hier auf die Essentials (die drei To-dos):

  • 1. Frage: Nach der eigenen Handlung fragen (Tun oder Lassen).
  • 2. Die Antworten: Die beiden Antworten (Ja und Nein) gleich stark machen.
  • 3. Die Entscheidung: Du triffst sie, bevor du orakelst. Klar und unmissverständlich.

Frage nach Tun oder Lassen

Das klingt so einfach und selbstverständlich, ist es aber, gerade bei Fragen an ein Orakel, oft nicht. Viele Ratsuchende fragen etwa danach, ob der / die Angebetete auch so liebend gern in Liebe fallen will wie man selbst. Das Berühmte: „Er / sie liebt mich – liebt mich nicht.“

Aber bedenke: Wenn das Orakel mit „Ja“ antwortet, der / die Angebetete aber so gar nicht sich erweichen lässt – kann dich das in vertrackte Situationen führen. Bis hin zu: „In Wahrheit aber liebst du mich – ich weiß es!“ Mindestens aber ist dein Vertrauen, so du es hattest, in die Verlässlichkeit des Orakels dahin.

Frage also nicht danach, was der / die andere denkt oder fühlt oder tut, sondern danach, ob du es wagen willst, dich auf diesen Menschen, mit Haut und Haaren, einzulassen. Nur so als Beispiel.

Antworten – Sind beide Seiten gleich stark?

Ein anderes Beispiel für diese Art von Orakeln wäre etwa: Kündige ich meinen Job oder lass’ ich das lieber bleiben?

Bei Job- und Karriere-Themen wird eines besonders deutlich: In aller Regel neigt man zwar zu der einen oder der anderen Seite, aber man weiß auch, dass es sowohl für die eine wie für die andere eine ganze Reihe von Gründen gibt. Das macht Entscheidungssituationen ja so schwierig und oft sogar quälend.

Wenn also eine Seite dir lieber, angenehmer oder besser begründet erscheint, stärke die andere Seite argumentativ und emotional – am besten auch dadurch, dass du so dir vorstellst, als hättest du dich für die schwächere Seite entschieden. Lass dir Zeit! Wechsel die Positionen so lange, bis beide Seiten gleich stark und gleich attraktiv für dich sind. Erst dann bist du frei, das Orakel entscheiden zu lassen.

Entscheidung – Tun, was das Orakel mir rät?

Der entscheidende Move für dieses beliebte Orakel ist, kurz gesagt:

Du musst dich an die Antwort des Orakels halten. Sagt es Ja, tust du, wozu es dir rät. Sagt es Nein, lässt du es bleiben. Punkt.

Und genau dafür musst du dich entschieden haben, bevor du das Orakel nach seiner Antwort fragst. Wenn du deine Frage und die beiden Antworten sorgfältig erwogen hast, wirst du auf die Antwort mit deutlicher Erleichterung, wenn nicht gar ausgelassener Freude reagieren. Egal, was es dir antwortet. Es ist verrückt. Aber du kannst dich auf dein „Ja Nein Orakel“ verlassen. Es kennt dich sozusagen besser als du dich, zunächst und zumeist, selbst kennst.

Quellen:

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